Stress hat in der Menschheitsgeschichte einmal Sinn gemacht. In der Steinzeit. Und auch auch heute noch ist ein gewisses Maß an Stress gut. Wir sprechen von „positivem Stress“. Er motiviert uns, macht leistungsstark und fördert die Konzentration. Wir erleben positiven Stress, wenn wir verliebt sind, an einer spannenden Aufgabe arbeiten, bei etwas mitfiebern oder im Sport über uns hinauswachsen.
Sind wir Stress jedoch zu häufig ausgesetzt und haben zu wenig Erholung und Entspannung um Stress abzubauen, wird Stress negativ. Er macht uns regelrecht krank. Viele Mütter sind hiervon betroffen und leiden unter Erschöpfungszuständen bis hin zum Burnout.
Dann müssen wir aktiv werden und dem Stress etwas entgegensetzen.
Wenn die Hütte gerade brennt – die Kinder dich auf die Palme treiben, der Chef den nächsten Stapel Arbeit bei dir ablädt oder in der Beziehung gerade die Zeichen auf Sturm stehen, brauchst du über Entspannung noch gar nicht nachdenken. Hier benötigst du Tools um in der aktuellen Stress-Situation kompetent zu reagieren. Drei Tool möchte ich dir hier kurz vorstellen. Probiere aus, was für dich funktioniert.
Meine Minute
Reagiere nicht sofort, auf das, was von Dir gefordert wird. Nimm dir vorher eine Minute Zeit. Setz dich ruhig hin. Atme bewusst ein uns aus. Achte auf deine Atmung. Atme ich? Wie atme ich? Wo spüre ich meinen Atem? Der Atem ist dein Zugang zu Ruhe, Gelassenheit und Frieden. Und er ist immer da – ein ganz verlässlicher Anker um zu Ruhe zu kommen.
1. Hilfe Sofortmaßnahmen
Stopp – Atmen – „Bin ich in Lebensgefahr?“ : Stell dir vor dein geistiges Auge ein Stopp Schild und halte an. Atme bewusst ein und aus und stell dir dir Frage „Bin ich in Lebensgefahr?“ Du wirst automatisch lockerer, wenn du dir klarmachst, das keine akute Gefahr besteht. Stelle dir dann die Frage: „Belastet mich das noch in drei Jahren?“
Halte inne und atme bewusst ein und aus. Frage dich: „Wenn ich nur noch 6 Wochen zu leben habe, würde mich die Sache dann noch belasten?“
Hast du den Stress mit einer anderen Person, dann frage dich: „Würde mich das noch ärgern, wenn diese Person nur noch 4 Wochen zu leben hätte…?“ Du wirst sehen, dieser Blickwinkel verändert unglaublich viel.
Um dauerhaft gelassener zu sein und Stress immer wieder gezielt abzubauen, gilt es, eine gute Entspannungsmethode zu finden. Entspannung ist die Grundlage für ein gesundes und glückliches Leben. Entspannung ist ein sehr individuelles Thema. Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Aus dem vielfältigen Angebot an Entspannungsmethoden gilt es, die Dinge herauszufinden, die einem selbst helfen. Nur, wenn man raus findet was einem gut tut, kann man diese Techniken dauerhaft im Alltag integrieren und davon profitieren. Es muss dabei nicht immer gleich ein Entspannungs-Kurs sein, manchmal reichen schon kleine Tipps und Trick, die helfen das Leben zu entspannen.
Zeit für MICH
Nimm Dir jeden Tag Zeit für MICH. Plane diese Zeit für MICH so fest ein, wie einen Zahnarzttermin für die Kinder. Und dann mach etwas Schönes in dieser Zeit. Das kann eine Tasse Kaffee in Ruhe sein, ein paar Seiten lesen, eine Runde raus gehen und frische Luft tanken. Egal. Zeit für MICH!
Entspannungstechniken
Du kennst sicher verschiedene Entspannungstechniken, die meist in Kursen eingeübt und dann zu Hause durchgeführt werden. Autogenes Training, Progressiver Muskelrelaxation und Co – sie alle bieten die Gelegenheit Entspannung zu trainieren. Regelmäßiges Üben ist Grundvoraussetzung für den dauerhaften Erfolg.
Meine Neuentdeckung ist die Tiefenentspannungsmethode Yoga Nidra
Yoga Nidra verbindet Elemente des Autogenen Trainings mit Meditation. Wunderbar an Yoga Nidra ist, wie einfach es gelingt, extrem tief zu entspannen. Du legst dich beim Yoga Nidra bequem hin und folgst der Stimme der Kursleitung oder einer Audioaufnahme und erlebst eine unglaublich tiefe Entspannung.
Das Angebot an Yoga Nidra Kursen ist leider noch nicht weit verbreitet, so dass es schwierig sein kann ein Kursangebot zu finden. Für Interessierte, biete ich daher einen Online Kurs mit Audio Aufnahmen an, um diese Tiefenentspannung bequem von zu Hause aus zu lernen.
Waldbaden
Waldbaden ist ein Trend aus Japan, dort Shinrin Yoku genannt. Ein Waldbad ist dabei nichts anderes, als sich zur Erholung im Wald aufzuhalten. Kein Sport, Trimm-Dich oder Kraftmarsch – einfach nur bei einem gemütlichen Spaziergang mit viel Achtsamkeit die Natur genießen. Das tolle am Waldbaden – es ist kostenlos und für jeden einfach machbar. Pack deinen Rucksack mit Verpflegung und Getränken und mach dich auf in den Wald. Gönn' dir Pausen und ruh' dich aus, wenn du müde wirst. Setz dich an einen Baum und blicke einmal nach oben. Atme tief durch. Genieße die Natur. Ein Waldbad stärkt das Immunsystem, entspannt effektiv und baut Stresshormone ab.
Geschenkte Zeit
Kennst du diese nervigen Wartezeiten? Du möchtest dein Kind abholen und stehst dir die Beine in den Bauch, oder du bist wieder an der falschen Kasse gelandet und drehst Däumchen? Nutze diese Wartezeiten als geschenkte Zeit für Mini-Meditationen und entspanne immer wieder zwischendurch. Meditation ist ein Weg zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Entspannung und Stressabbau sind nur einige, der positiven Effekte von Meditation. Mit etwas Übung, gelingt es nicht nur in Ruhe zu Hause, sondern auch im trubeligen Alltag zu meditieren. Hier findest du eine Anleitung für eine Mini-Meditation.
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Über Ines: Seit 2015 ist die zweifache Mama als Naturcoach, Entspannungs-und Glückstrainerin selbstständig. Alle Infos zu ihr findet Ihr HIER
1 comment
Schöner Beitrag…
… mit vielen hilfreichen und alltagstauglichen Anregungen. Dazu noch eine Ergänzung. Da mein Kind immer recht unausgeglichen nach einem anstrengenden Schultag ist, führe ich mit ihm recht regelmäßig einen Bodyscan für Kinder durch. Ich lege ich dann meist dazu und entspanne gleich eine Runde mit ;). Eine schöne Anleitung ist hier zu finden: https://workandfamily.de/bodyscan-fuer-kinder