Ihr Lieben, wir haben heute ein ganz besonderes Stück füre Euch. Caro ist 24 und hat ihren Vater 2012 sehr plötzlich verloren. Wie sie die Liebe und die Trauer in Worte packt, ist bewunderswert. Sie hat für uns aufgeschrieben, wie sie die Jahrestage begeht. Jahr um Jahr. Und es ist uns eine große Ehre, ihren Text heute hier als Gastbeitrag veröffentlichen zu dürfen. In einer Zeit, in der wir unseren Liebsten ganz besonders nah sind – oder sein wollen. Danke Caro für dieses Stück und Dein Vertrauen.
2013, 8. März
Warum fürchtet man sich eigentlich so sehr vor Zahlen? Oder anders gesagt, vor Daten. Wir schreiben das Jahr 2013. Freitag, 8. März. Wieso habe ich so sehr Angst davor, wie dieser Tag wird? Was ich an diesem Tag durchleben muss? Nur weil sich der Tod heute zum ersten Mal jährt? Aber abgesehen davon, ist der Tod und der Schmerz nicht an allen Tagen genauso schlimm und unerträglich? Irgendwie nicht. Heute ist alles besonders präsent. Ich erinnere mich an diesen Tag vor einem Jahr nur verschleiert. Alles ist irgendwie verzerrt.
Ich wache auf, trau mich aber nicht die Augen auf zu machen. Öffne ich sie, wird es real. Aber ich höre von unten schon Stimmen und weiß, dass im Wohnzimmer Menschen sitzen, mit nur einem Thema im Kopf: Tod. Der Tod. Warum holt er einen so geliebten Menschen? Warum nimmt er uns einfach einen Menschen weg, den wir aber doch brauchen und lieben und der jetzt nicht einfach so tot sein kann? Tot. Tot. Ein Mensch ist tot.
Wie gelähmt stehe ich auf. Ich bin wie betäubt, weiß nicht, was ich denken soll, weiß nicht, was ich sagen soll, alles, was ich weiß, ist, dass jetzt alles anders ist. Und es niemals mehr so sein wird, wie es früher einmal war.
Die Anwesenheit des Todes ist überall zu spüren, egal wohin ich gehe. Sie legt sich wie ein dunkler Schleier über mich und umhüllt alles. Aber dennoch kann der Tod noch nicht richtig ins Bewusstsein gerückt werden. Irreal, nicht wirklich, ich komme mir vor wie in einem falschen Film. Ein wahr gewordener Alptraum, das ist es.
Mir ist nicht viel von dem Tag in Erinnerung. Nur, dass man irgendwie funktioniert hat. Man konnte irgendwie, trotz des Gefühls der Lähmung, einen Fuß vor den anderen setzen. Aber das war es dann auch.
Ich weiß noch, dass ich spazieren war. Ich weiß, dass ich geredet habe, darüber reden konnte, obwohl jedes Wort aus meinem Mund unwirklich war. Ich redete und redete, aber konnte es selbst nicht so richtig glauben. Manche Menschen können nicht schlafen, wachen ständig auf. Aber bei mir war das anders. Ich hätte die ganze Zeit schlafen können. Im Schlaf fühlt man nichts, spürt keinen Schmerz, kann sich vor der Wirklichkeit verstecken.
Und heute? Ich habe das Gefühl nicht atmen zu können. Es tut weh, irgendetwas, tief in mir, was ich in letzter Zeit ganz gut verdrängen konnte, tut so sehr weh. So, dass ich nicht richtig atmen kann. Der Schmerz schnürt mir die Kehle zu. Mir ist richtig schlecht. Und das, aufgrund von Zahlen, Daten, weil auf einmal wieder alles so präsent ist. Ich erlebe diesen Tag im letzten Jahr noch einmal auf Zeitraffer.
Schon die Tage vor dem Todestag- ich bin in die Vergangenheit zurück versetzt: Der Weg zum Notarzt. Die Notaufnahme im Krankenhaus. Die besorgten Blicke der Ärzte. Mein unbekümmertes Gefühl, dass alles nicht so schlimm ist. Dann, dass er dort bleiben muss. Meine beruhigenden Worte zu meiner Familie. Das Hoffen auf eine schnelle Genesung. Das Einpflanzen von Blumen. Ein schöner Garten erfüllt mit Träumen. Ein Gespräch im Krankenzimmer. Das Problem mit dem Sauerstoff. Das Atemzelt. Das künstliche Koma. Die Frage, was da zur Hölle eigentlich gerade passiert. Ganz viel Leere. Ein Krankenhausbett. Ein Mensch, der bald zur Leiche wird.
Ein Mensch, der nicht mehr von alleine atmen kann. Werte, die immer weiter sinken. Schläuche. Masken. Steriler Krankenhausgeruch. Eine versagende Lunge. Ein Herz, was ganz bald aufhören wird, zu schlagen. Ein Krankenpfleger, auf den ich am liebsten losgehen würde. Seine Worte, was passieren wird. Stille. Unerträgliche Stille. Ich kriege keine Luft. Ich muss hier raus.
Ich renne nach draußen, um wieder atmen zu können. Hier bin ich allein. Hier kann ich schreien, fluchen, weg von der unerträglichen Stille am Krankenbett. Ich schreie zu Gott. Ich kann nicht glauben, was gerade passiert. Ich bete und schreie und weine und fluche. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich renne wieder hoch, durchs Treppenhaus, mein Ziel ist nicht die Intensivstation, sondern die Kapelle. Sie ist zu. Ich breche im Treppenhaus zusammen und bitte Gott um ein Wunder, darum, dass er seine Allmacht zeigen soll. Aber er hört mich nicht, er reagiert nicht auf mich.
Ich gehe wieder zurück auf die Intensivstation. Jetzt ist es amtlich: Wir warten auf den Tod. Das kann aber noch dauern. Ich nehme die Hand von meinem Vater und bitte ihn, wach zu werden. Er darf nicht aufgeben, er soll kämpfen. Er darf uns nicht alleine lassen. Aber auch er hört mich nicht.
Ich fahre mit meiner Schwester nach Hause, weil es noch die ganze Nacht oder auch Tage dauern kann, bis alle Organe versagen. Aber dann ging es ganz schnell. Nach einer Stunde der Anruf, dass wir zurückkommen können, um Abschied zu nehmen.
Von einer Leiche, die nicht mehr mein Vater ist, sondern ein lebloser Körper, der unglaublich schnell kalt und gelb wird, wie man es sich niemals ausgemalt hätte. Von den Medikamenten aufgedunsen, und ohne Bart und Brille kann man ihn kaum wiedererkennen. Und von da an Leere. Ich bin betäubt, gelähmt und kann nichts mehr denken. Das ist jetzt ein Jahr her. Und jetzt sitze ich hier und kann nur schwer atmen. Es ist immer noch so verdammt unrealistisch.
2014, 8. März
Wir fahren heute zum See. Letztes Jahr an Papas Todestag waren wir auch dort. Ich weiß mir ging es an diesem Tag schlecht, der Tod war immer noch so furchtbar unwirklich. Aber irgendwie tat es gut, dort zu sein. Ich erinnere mich, dass ich mich ihm dort sehr nah gefühlt habe.
Früher war der See ein beliebtes Ausflugsziel der ganzen Familie. Am Wochenende, als man als Kind noch alle Zeit der Welt hatte, sind wir dort spazieren gegangen, Tretboot gefahren, haben Eis gegessen und waren unbekümmert und glücklich. Jedenfalls ist das in meiner Erinnerung so.
Als ich älter und älter wurde, haben wir immer weniger solcher Ausflüge gemacht. Oder anders gesagt: Meine Eltern haben sie ohne uns Kinder unternommen, denn als Jugendliche oder im jungen Erwachsenenalter hat man kaum Zeit für solche Sachen. Solche Sachen? Wie idiotisch es mir jetzt, all die Jahre später vorkommt, Besseres zu tun gehabt zu haben als solche Sachen. Denn schlicht und einfach war damit gemeint, sich glücklich und geliebt zu fühlen, frei und unbekümmert, von der Familie umgeben.
Es ist traurig, dass einem viele Dinge erst später bewusst werden und man dann erst merkt, was für ein Glück man doch hatte. Wäre mir damals klar gewesen, dass mein Vater eines Tages sterben würde, ich hätte am liebsten jeden Tag mit meiner Familie am See verbracht. Aber einige Dinge weiß man scheinbar erst zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat.
Mit diesem Wissen und unseren Erinnerungen fahren wir heute wieder zum See und genießen unseren Familientag.
2015, 8. März
Papa,
heute ist es drei Jahre her. Es kommt mir seltsam vor. Wir hatten heute einen wunderschönen Tag am See, die Sonne hat zum ersten Mal in diesem Jahr wieder richtig warm geschienen. Ich war glücklich. An einem Tag, der vor drei Jahren der Schlimmste in meinem Leben war. Heute aber habe ich mir gedacht, wir feiern diesen Tag dir zu Ehren. Wir feiern dich, dass du da warst, dass du gelebt hast. Und auch, weil wir uns einen schönen Tag verdient haben, denn immerhin war dieser Tag vor drei Jahren das Schlimmste, was uns je passiert ist.
Also sind wir zum See gefahren, wo wir auch kurz nach deinem Tod waren, wo wir schon letztes Jahr waren und das Jahr zuvor, wo wir jedes Jahr zu deinem Geburtstag waren, wo du immer gerne warst. Ich glaube du hättest das gemocht. Wir haben in der Sonne ein Picknick gemacht, mit Blick auf den See. Ich hoffe, du hast das alles irgendwie mitbekommen. Und warst irgendwie mit uns dort.
Ich habe heute viel gelacht, und will nicht, dass du denkst, dass es mir egal war, was für ein Tag heute ist. Ich habe heute auch geweint; als der Tag dann fast vorbei war, ich meine erste ruhige Minute alleine hatte. Ich habe im Radio den Sender umgeschaltet, und auf einmal kam „Der Weg“. Ich habe dieses Lied so oft gehört und dabei an dich gedacht und dabei geweint und dabei gewütet. Ja, alles. Es ruft in mir direkt Emotionen hervor. Und so ist es vorhin, als es auf einmal im Radio kam, direkt über mich hinein gebrochen: dass du tot bist. Dass du nicht mehr hier bist. Und mir blieb der Atem stocken. Ich fand es so unfassbar!! Und das jetzt schon drei ganze Jahre! Einfach unfassbar. Drei Jahre lebe ich jetzt schon ohne dich.
Einerseits ist die Zeit wie im Flug vergangen, und andererseits ist es jetzt schon so lange her. Ich habe damals noch nicht mal studiert. Jonte gab es noch lange nicht. Und so viele Sachen, die jetzt da sind, und bei denen ich mich nicht mehr erinnern kann, wie es ohne sie war. Aber du warst damals da. Und jetzt nicht mehr. Und wenn ich daran so denke, kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als ich dich ins Krankenhaus gebracht habe. Andererseits weiß ich überhaupt gar nicht, wie mein Leben jetzt aussehen würde, wenn du noch da wärst. Ich kann es nicht erahnen, es wird mir immer ein Rätsel bleiben. Und das meine ich in keiner Weise wertend. Die Zeit ist verrückt. Und der Tod auch. Und erst recht das Leben.
Ich liebe und vermisse dich.
Bis Bald!
2016, 8. März
Heute war ein schöner Tag. Wie jedes Jahr an deinem Tag hat heute die Sonne geschienen. Es sind immer die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres und es ist irgendwie verrückt, dass sie immer an deinem Tag fallen, so früh im März. Aber vielleicht kommt es auch nur mir so vor. Und vielleicht bin ich die Einzige, die die Sonnenstrahlen am achten März so wahrnimmt. Und vielleicht bist es auch einfach nur du, der mich mit Wärme umgibt. Vielleicht willst du mir somit zeigen, dass du bei mir bist, und das an diesem Tag des Jahres, deinen Tag, ganz besonders.
Ich habe heute mit Jonte am Wasser gespielt, wir haben viele Fotos gemacht und waren alle fröhlich. Ich genieße es immer so sehr mit der ganzen Familie am See zu sein- so wie früher. Ich bin dankbar, dass wir als Familie diese neue Tradition gefunden haben.
Sie ist für mich ganz wertvoll und besonders- weil du zwar tot aber trotzdem da bist.
Caro wurde in der Zeit der Trauer begleitet vom Verein Lavia für Familientrauerbegleitung. Wenn ihr selbst trauert – oder eure Kinder: Schaut, dass ihr solche Hilfe in Anspruch nehmt. Es ist Gold wert, in solch schwierigen Zeiten jemanden an seiner Seite zu haben.
14 comments
papa
papa ist jetzt nichtmal 2 monate tot.
es war plötzlich und unerwartet.
das zu schreiben, alleine das kostet schon viel kraft.
heut ist sein geburtstag.
den satz mit „wäre“ sein geburtstag ist noch nicht real für mich.
Aber ich schreibe diese Zeilen hier als Dankeschön an caro und an die, die es ermöglicht haben das mich die texte von caro erreichen.
Weil es mich auf die idee gebracht hat.
Ein papabuch zu machen.
Einfach ein heft für gedanken, erinnerungen oder auch bilder.
Vielleicht hilfts beim Trauerprozess…
zumindest kann ich so meinem papa an seinem geburtstag näher sein.
quasi als eine art „see treffpunkt“ den ich immer bei mir mittragen kann wenn ich das möchte.
danke dafür
Hallo
Wie ich meinen Ex-Ehemann zurückbekam. Ich bin so aufgeregt, mein Zeugnis von einem echten Zauberwirker zu teilen, der meinen Ehemann zu mir zurückgebracht hat. Mein Mann und ich sind jetzt seit ungefähr 5 Jahren verheiratet. Wir waren glücklich verheiratet und hatten drei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Vor 4 Monaten bemerkte ich ein merkwürdiges Verhalten von ihm und ein paar Wochen später stellte ich fest, dass mein Mann jemanden sieht. Er kam spät von der Arbeit nach Hause, er kümmerte sich kaum noch um mich oder die Kinder. Manchmal geht er aus und kommt erst nach 3-4 Tagen wieder nach Hause. Ich habe alles getan, um dieses Problem zu beheben, aber alles ohne Erfolg. Ich wurde sehr besorgt und brauchte Hilfe. Als ich eines Tages im Internet surfte, stieß ich auf eine Website, die vorschlug, dass Great Mutaba helfen kann, Eheprobleme zu lösen, zerbrochene Beziehungen wiederherzustellen und so weiter. Also hatte ich das Gefühl, ich sollte es versuchen. Ich kontaktierte ihn und erzählte ihm meine Probleme und er sagte mir, was zu tun ist und ich tat es und er tat einen Zauber für mich. 24 Stunden später kam mein Mann zu mir und entschuldigte sich für das Unrecht und versprach, es nie wieder zu tun. Seitdem ist alles wieder normal. Ich und meine Familie leben wieder glücklich zusammen. Alles dank King Peso Powerful Love Spell, das wirklich funktioniert. Wenn Sie ein Problem haben, kontaktieren Sie ihn und ich garantiere Ihnen, dass er Ihnen helfen wird. Er wird dich nicht enttäuschen. Mailen Sie ihn an: (greatmutaba @ gmail . Com oder greatmutaba @ yahoo . Com) oder fügen Sie ihn auf WhatsApp hinzu (+234 805 468 1416)……..
Gefühl der Hoffnungslosigkeit
Ich will eigentlich nicht, dass sich dieser Kommentar liest wie ein Beitrag einer Selbsthilfegruppe, aber ich komme nicht umhin, auch meine Erfahrungen zu teilen. Mein Vater ist vor einem Monat gestorben und dieses Gefühl ist wirklich das Letzte. Ich komme mir vor wie ein 26-jähriges Baby und weiß, logisch gesehen, dass es viele Menschen gibt, die das Schicksal des zu früh verstorbenen Vaters teilen und teilweise sogar viel schlimmere Schicksale erleiden. Trotzdem liege ich nun im Bett, vor einer Stunde aufgewacht und entschlossen, nicht zur Uni gehen zu können. Stattdessen schreibe ich diesen Kommentar voller Sehnsucht nach meinem Papa.
Sein Tod war so schnell und plötzlich, basierend auf einer Fehldiagnose. Meine Verwandten und ich erinnern uns noch, wie glücklich er gewesen ist, als er uns berichtete, dass der Arzt nach mehreren Tagen der Untersuchung Entwarnung der Krebsdiagnose gab. Ein paar Stunden später lag Papa wegen eines heftigen Schlaganfalls im Koma. Wenige Tage später sahen wir zu, wie seine Vitalwerte immer schlechter wurden – bis er letztendlich starb. Es ist verrückt, daran zu denken, wie gefasst und tränenlos ich in diesen Momenten war. Wahrscheinlich fiel es mir schwer, diese plötzliche und ungeahnte Wendung zu realisieren. Aber letztendlich glaube ich, dass es nicht der Tod an sich ist, der mir solche Angst und Trauer bereitet. Es ist viel eher das Wissen, dass alles, was vorher so selbstverständlich erschien, nun verloren ist.
Daran zu denken, dass ich ihn nie mehr singen oder tanzen sehen kann, dass er mich nie wieder mit seinen Leidenschaften belehrt, dass ich nie wieder mit ihm reden und Ausflüge machen kann. Dass ich ihn nie wieder um Rat bitten kann, nie wieder reden hören kann, ihn nie wieder umarmen kann. Er wird mich nie wieder trösten können, nie wieder ein Teil meines Lebens sein können. Ich werde meinen Kopf nie wieder auf seinen legen, wenn er mit Fernsehen beschäftigt ist und er wird mir nie wieder Geschichten aus seinem Leben erzählen oder mich mit seinem Essen beglücken. Selbst Kleinigkeiten, wie z.B. dass er mich morgens nie wieder mit den Worten „Na, du Schlafmütze?“ begrüßt, tun so unsagbar weh. Auch alle Möglichkeiten der Zukunft wirken so verloren. Er schien so stolz, wenn er erzählte, dass ich auf Lehramt studiere. – und das, obwohl ich bereits über der Regelstudienzeit liege. Doch nun wird er nie miterleben, wie ich meinen zukünftigen Beruf als Lehrerin antrete. Er wird meine erste große Liebe nie kennenlernen. Er wird auf meiner Hochzeit – sollte eine stattfinden – mich nicht zum Altar bringen können.
Es gibt noch so viele Dinge, die ich mit ihm machen und erleben wollte. Obwohl ich seit so vielen Jahren eine Leidenschaft fürs Schreiben habe, werde ich ihm nie einen Auszug aus meinen Texten zeigen können. Dabei ist er der einer der Gründe, weshalb mir Deutsch liegt. Es gab so viele Länder, die wir bereisen wollten und so viele ungelöste Versprechen.
Das hier ist keine Nachricht der Hoffnung. Mir geht es dreckig und auch wenn ich weiß, dass der Schmerz mit der Zeit nachlässt, weiß ich leider auch, dass nichts mehr so sein wird wie früher. An diesem unheilvollen Tag habe ich mehr als „nur“ einen Papa verloren.
Vielleicht ergeht es mir eines Tages wie Caro und ich werde diesen Verlust mit einer Prise Dankbarkeit sehen können. Es ist gut, dass der Halt von Familie und Freunden in diesen schweren Zeiten vom Fall retten konnte. Es ist gut, dass ihr nun nach vorne sehen könnt.
Aber ob ich jemals die Stärke und den Halt besitzen werde – oder überhaupt besitzen will – steht in den Sternen. Das einzige, das ich weiß, ist, dass dieser Verlust eine Endgültigkeit mit sich bringt, die alles andere als hoffnungsvoll erscheint.
Katastrophe
Ich habe meinen Vater auch verloren….und bin noch ein wenig älter. Es ist unbeschreiblich. Unbeschreiblich traurig und mit einer grossen Leere verbunden. Die Sehnsucht hört niemals auf.
Mein Papa verstarb ohne Vorwarnung einfach so
Mein Papa ist erst vor drei Wochen mit nur 55 Jahren verstorben, einen Tag vorher war noch alles perfekt. Wir sind hoch zu meinen Eltern und haben zusammen Süß genascht und mein Papa hatte mich nach meinem Rezept gefragt um sich was zu kochen und wir haben so gelacht und in der Nacht hör ich den Schrei meiner Mutter und ich dachte erst es wird wieder, es ging ihm garnicht so schlecht er konnte noch reden und wir riefen zu Sicherheit den Notarzt obwohl er meinte er braucht keinen und dann im Krankenwagen hört er aufeinmal auf zu Atmen und wir sehen nur durch die Scheiben wie sie ihn 25 Minuten wieder beleben doch ohne erfolg. Ich kann nicht glauben, es ist so unrealistisch es ging ihm doch gut. Mein Papa war mein bester Freund auch wenn ich schon 22 und meine Geschwister 21 Jahre alt sind haben wir jedes Jahr noch Familienurlaub gemacht und auch mit unsren Freunden zusammen Ausflüge, sind zusammen ins Kino oder essen gegangen. Ich war immer so stolz auf meine Eltern weil die sich so lieben und wir so eine gute Bindung hatten und jetzt auf einmal ohne Vorwarnung ist nichts mehr wie es war. Vor paar Tagen hab ich die zusage für eine Job bekommen und wollte es meinem Papa erzählen doch ich kann ihm doch nie mehr was erzählen. Es war Immer mein Traum ihm stolz meine Bachelor Arbeit zu geben, das er mich zum Standesamt bringt oder mit meinen Kindern spiel eines Tages doch aufeinmal ist alles anders und alles weg was ich je wollte. Immer wenn ich an mein Leben gedacht habe dachte ich mir „Mein Leben ist schöner als jeder Traum“, ich war immer so Dankbar für meine tollen Eltern und ihre Liebe. Auch wenn ich meine Mama und zwei Geschwister, Großeltern und freunde hab fühle ich mich so leer und alleine wie noch nie zuvor. Alle sagen mit der Zeit vergeht der schmerz, doch es wird nie mein Papa wird niemehr an meiner Seite sein.
wow … danke …
liebe caro, ich danke dir so sehr für diese worte. not more to say. weil worte nicht reichen. deine worte sind für mich eine erfüllung, in leerem glas. danke.
Mein Papa ist auch gestorben
Mein Papa ist auch recht früh mit 59 Jahren gestorben. An Herzstillstand. Obwohl er einen Schrittmacher hatte mit Defibrillator. Nichts hat genützt. Er wurde abgeholt und er ist mitgegangen. Er hatte vorher immer gekämpft. Seit mehreren Jahren hatte er mindestens einmal im Jahr einen Herz-Schwächeanfall, einmal einen Herzinfarkt. Er war ein großer, starker Mann. Niemals hätten wir gedacht, dass er es einmal nicht schaffen würde. Aber dann kam die Nacht, in der er mitgegangen ist. Ganz frei wurde. Und wir hatten so einen schönen Tag bevor diese Nacht kam. Und Angst vor seinem Todestag habe ich auch. Erst war er eine Woche tot, dann ein Monat schon. Nun schon 9 MOnate. Und bald ein Jahr. Unglaublich, aber es ist hell / dunkel, Tag und Nacht. Die Zeit läuft weiter und mein Vater hätte gewollt, dass wir weiter machen und stark bleiben. Einmal lag er auch im künstlichen Koma, da hatte er mich aber gehört. Ich hatte auch zu ihm gesagt, dass er von alleine wach werden muss. Und er wurde in diesem Moment wach und schaute mich fragend an. Er hatte nicht realisiert das er auf der Intensivstation lag. Aber dann spürte er den dicken Schlauch im Hals und bekam Panik. Er war an das Bett festgebunden und hatte Panik. Ich habe die Stationsschwester herbei gerufen, sie möge doch meinem Vater helfen, sie aber schickte mich strikt aus dem Raum raus. Natürlich half sie ihm und nahm ihm den Schlauch aus dem Mund und band ihn los, wir alle waren zutiefst erschrocken.
Caro, Dir einen ganz lieben Dank für den tröstenden Artikel und beste Grüße!
Habe beide Elternteil 2015 verloren
Es sind jetzt 3 Jahre her ,Mama 19.7.2015 und Papa 11.8.2015
Innerhalb 3 Wochen hab ich die besten mir wichtigsten Menschen verloren .Sie waren beide krank haben bis zum Schluss alles allein gemacht ,als meine Mama dann doch für uns plötzlich am 19.7. verstarb brach für meinem Papa eine Welt zusammen und er gab sich auf ,innerhalb weniger Tage ,eigentlich Stunden ,war er ein total gebrochener Mann .Um sich würdig von unserer Mama zu verabschieden hat er sich noch einmal eine bluttransfusion Plasma über sich ergehen lassen ,das hat ihn tatsächlich etwas gestärkt und er sah etwas besser aus .Allerdings mussten wir einen Rollstuhl besorgen denn die Beine versagten ihm ganz ,das war ein Freitag. Am Sonntag mussten wir ihm ins Krankenhaus bringen wo er nicht mehr zurück kam.Dieser Schmerz beide Elternteile plötzlich nicht mehr zu haben ist unbeschreiblich.Da stand ich da in ihrem Haus, du hast das Gefühl sie müssten jede Minute zur Tür hereinkommen aber nein ,niemand kommt . Das Haus ist so leer ohne sie und jetzt musst du die ganzen persönlichen Sachen räumen ,ich hatte das Gefühl ich trampeln und vernichte ihr Leben oder ich trete es mit Füßen. Es war eine sehr schwere Zeit aber auch eine Ablenkung denn es dauerte etwa ein halbes Jahr bis alles geregelt war.Aber dann kam man zur Ruhe und somit trat das Bewusstsein ein das sie nie wieder kommen und jetzt ging die Trauer erst richtig los für mich .Der große Schmerz hat nachgelassen aber ich bin auch heut noch so sehr traurig ,ich glaub das hört nie richtig auf ,weil immer wieder Situationen kommen wo man denkt,schade das sie das nicht mehr sehen können, z.b. wären sie im April noch einmal urgrosseltern geworden .Im Herzen sind sie immer bei mir …
frische wunden
ich habe meinen papa dieses jahr am 4.1.18 verloren, er hatte vermutlich einen schlaganfall auf dem motorrad und ist dann letztendlich in den armen meines jüngsten bruders gestorben… der schock über diesen so plötzlich verlust sitzt tief, die trauer noch tiefer… es ist so unreal und dann trifft es einen doch wieder mit voller wucht mitten ins gesicht „er kommt nie wieder“ und das leben dreht sich weiter und weiter und weiter und einer fehlt :‘-(
Oh ja, dieses irreale Gefühl
Oh ja, dieses irreale Gefühl am Anfang; die Emotionen, ausgelöst durch ein Lied; der Gedanke, wie es wäre, wenn der geliebte Mensch noch da wäre; der tief empfundene Verlust, der einem fürs eigene Kind so leid tut; die neuen, geliebten Familientraditionen, die man doch mit Wehmut betrachtet, weil die alten unwiederbringlich verloren sind… Mama, +04.01.2006, du fehlst… die Zeit macht den Schmerz weniger scharf, weniger spitz, aber nie vergessen.
Ich habe meinen Vater 2010
Ich habe meinen Vater 2010 verloren. Ich war im siebten Monat schwanger- mit seinem ersten Enkelkind. Das ein so wundervoller Mensch mit gerade mal 52 Jahren von heute auf morgen aus dem Leben gerissen wird kann ich bis heute nicht verstehen. Ich denke jeden Tag an meinen Vater und versuche meinen inzwischen zwei Kindern immer viel von ihm zu erzählen. Im letzten Dezember ist nun auch noch meine Mutter plötzlich verstorben. Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, mit 34 Jahren keine Eltern mehr zu haben. Sie fehlen mir beide so sehr – als Gesprächspartner, als Ratgeber, als Tröster, als Oma und Opa für meine Kinder, als Mama und Papa. Ich habe eine eigene tolle Familie, zwei wunderbare Geschwister und super Freunde. Aber die Eltern kann einfach keiner ersetzen.
Ich war auf Kur mit meiner
Ich war auf Kur mit meiner kleinen Tochter – 600 km weit weg von zu Hause. Ich bekam einen Anruf von meinem Bruder „Papa ist umgefallen, wahrscheinlich Schlaganfall“. Die Untersuchungen ergaben eine schwere Hirnblutung, viele OP´s, viel Bangen. Er überlebte, kam in eine Rehaklinik. Man freute sich, es wird schon sagten alle. Leider wurde nichts wieder. Fast 2 Jahre sind rum, er ist ein schwerstpflegebedürftiger 54-jähriger, ohne Reaktionen, Sprachvermögen oder ähnlichem was einen Mensch ausmacht. Das ist nicht mehr mein Papa der da liegt. Ist der Tod vielleicht die bessere Alternative?
Papa +12.04.2012
Papa +12.04.2012
Ich kenne das Gefühl
Ohne Worte
Lieber stadtlandmamablog,
Liebe Caro,
Ich bin eher die stille Leserin und kommentiere nie etwas, aber hier musste ich einfach.
Liebe Caro, was du in deinen jungen Jahren erleben musstest hat nicht jeder durchgemacht. Man malt sich die Zukunft anders aus, die eigenen Eltern werden 90 und um sie herum ihre Enkelkinder und Urenkelkinder. Sie erzählen von den Zeiten am See und von Tagen die man sich nicht mehr vorstellen kann, eine Zeit ohne Internet, eine Zeit aus der Vergangenheit. Und du musstest deinen Vater von Anfang bis Ende begleiten. Ich hege tiefsten Respekt für deine Familie und dich und wünsche euch alles erdenklich gute. Mein aufrichtiges Beileid! Ich weiß nicht wie es sich anfühlt einen so geliebten Menschen zu verlieren. Dein Text hat Emotionen und Tränen hervorgebracht, ich habe es miterlebt denn ich habe in dem Moment nur erahnen können wie ich mich gefühlt hätte, wenn dort mein Vater gelegen hätte. Ohne den ich mir kein Leben vorstellen kann und hoffe er lebt ewig. Obwohl ich schon meine eigene Familie aufgebaut habe, Mann und Kind habe. Aber kein Mensch kann den geliebten Vater ersetzen.
Ich danke dir für deinen wundervollen Text! Auch wenn es nicht meine Konfession ist, wünsche ich dir und deiner Familie, auch allen anderen dieser Welt besinnliche und frohe Weihnachten. Liebe, A.