Interview mit Janina über ihre Asienreise, Heimweh und wo es die schönsten Strände gibt

ubudo4

Ihr Lieben, wer diese hübsche Lady ist, muss ich wahrscheinlich den wenigsten erklären. Schließlich ist Janinas Blog "Oh wunderbar" wirklich ganz wunderbar – und außerdem sind sie und ihre Töchter richtige Instagram-Stars (über 630000 Follower!).

Auch ich folge ihr auf Instagram und konnte so in der letzten Zeit praktisch live dabei sein, wie Janina ein großes Abenteuer erlebte – sie reiste nämlich zehn Wochen durch Asien. Und zwar alleine ("nur" mit ihren Töchtern und ohne ihren Mann Henry). Ich fand und finde das eine super Entscheidung und deshalb haben wir Janina heute mal ein paar Fragen zu dieser unglaublich schönen, aber auch turbulenten Reise gestellt. Danke, liebe Janina, für das tolle Interview – und nimm uns bald wieder mit auf große Fahrt!!!!

 Du bist zehn Wochen durch Asien gereist – zuerst nur mit deiner Tochter Mimi (zu dem Zeitpunkt 14 Monate), später kam noch Deine Tochter Anni (12 Jahre) dazu. Eine Frauen-Tour sozusagen. Wann hattest Du das erste Mal die Idee dazu?

Die Idee kam mir bereits vor vielen vielen Monaten. Erst war es eine Sehnsucht, eine Sehnsucht nach der Fremde, nach einem Abenteuer und letztendlich begann ich zu träumen. Die Idee keimte auf und wuchs und verfestigte sich, sie wurde konkreter. Erst war es ein träumen von so einer Reise, dann keimte die Idee zunehmend und es wurde ein echter Wunsch. Anfangs dachte ich noch, dass so etwas gar nicht realisierbar wäre, dass es womöglich schwierig wird, das beruflich und mit der Familie zu vereinbaren. Und doch konnte ich die Idee von dieser Solo-Reise nicht wegschieben. 

Letztendlich gab mir Henry den letzten Impuls. Ich erzählte ihm an einem ruhigen Abend von meiner Reiseidee und von Asien. Ja, und der sagte, ich solle es unbedingt machen. Ich zögerte dennoch weitere Wochen und letztendlich packte er mich, setzte mich ins Auto und fuhr mit mir zum nächsten Abenteuer-Reisebüro. Ja, so kam es dann zu der Reise. 

Ich habe erst vor kurzem einen Beitrag dazu geschrieben, wie es zu der Idee kam:  http://oh-wunderbar.de/2016/09/trau-dich-tu-es-die-reise-meines-lebens-solo-reisen-mit-kind/

Ganz praktisch: Nach welchen Kriterien hast Du die Reiseroute schließlich geplant?

Gar nicht. Ich habe tatsächlich nichts geplant, ich wollte aus dem Bauch heraus entscheiden. Ja, und so buchte ich lediglich den Hin- und Rückflug und meine erste Bleibe in Bangkok. Den Rest entschied ich völlig spontan und das war genau richtig für mich. Ich wollte einfach mal raus, spontan sein, tun wonach mir ist, was erleben. Und dafür war es perfekt! 

Wieviel Stunden hast Du in der Nacht, bevor es losging geschlafen?

Tatsächlich ganz normal. So richtig realisiert habe ich das, was ich da mache, eh erst, als ich in Frankfurt ins Flugzeug stieg. Da wurden mir kurz die Knie weich. Aber der Tag vor der Abreise war ein Tag wie jeder andere. Ich arbeitete und unseren Backpack-Rucksack habe ich tatsächlich, sage und schreibe, erst zwei Stunden vor meiner Abfahrt gepackt. Am Morgen musste ich nämlich noch arbeiten und irgendwie hat dann alles etwas länger gedauert, wie das immer so ist. Da blieb dann nicht mehr viel Zeit und ich suchte fix alle Sachen zusammen und stopfte alles in den Rucksack. Henry kam in seiner Mittagspause vorbei und fuhr mich zum Bahnhof, wo mich zwei meiner Schwestern überraschten. Da liefen dann die ersten Tränen, vor Rührung. 

Und wie oft im Flugzeug gedacht: "Was mache ich hier eigentlich???"

Original nur einmal, als ich ins Flugzeug stieg. Der Flug war ruhig und angenehm. Allerdings waren meine ersten Tage in Bangkok nicht ganz so leicht. Mein Appartement lag in einer eher "schwierigen" Gegend, wir hatten bereits am ersten Tag Flöhe und ich bin ehrlich, ich war komplett reizüberflutet. Die Lautstärke und Größe der Stadt, der Smog, die Hitze, der Verkehr.. Deshalb buchte ich am Abend des 5. Tages ganz spontan einen Flug nach Bali und saß am nächsten Morgen um 5 Uhr schon im Taxi Richtung Flughafen. Ja, und nun liebe ich Bangkok. Insgesamt fast zwei Wochen habe ich in Bangkok verbracht, bin direkt zweimal zurück in diese riesige Stadt geflogen. Und ich plane jetzt schon wieder, wann ich zurück kann (http://oh-wunderbar.de/2016/06/oh-wanderlust-bangkok-eine-hassliebe/)

Gab es etwas, was Du mitgenommen hast und was überflüssig war?

Sehr viel, unglaublich viel. Letztendlich hätte ich mir 70% meines Gepäcks sparen können. Ich habe so viel Wechselwäsche eingepackt, Medikamente, Moskitoschutz, 3 Paar Schuhe für mich. Letztendlich habe ich über die Hälfte meines Gepäcks zurückgeschickt und den Rest habe ich vor Ort an Locals verschenkt. 

Was war das Gepäckstück, das Du am meisten benutzt/gebraucht hast?

Meine Birkenstocks, Tag ein, Tag aus. Ich war halt so ein waschechter Backpacker. Shorts und Birkenstocks. Nicht schön, aber praktisch. Außerdem ganz klar mein Bikini sowie mein Badeanzug. 

Was war der größte Schockmoment während der Reise?

Da gab es gleich mehrere Momente. So lag ich zB mit Verdacht auf einen leichten Schlaganfall im Krankenhaus. Ja, und auch in Bangkok war ich im Krankenhaus. Irgendwie hat es mich gleich mehrmals so richtig erwischt. Der schlimmste Schreckmoment war aber, als ich an Dengue Fieber erkrankte. Mir ging es wirklich sehr sehr schlecht, ich litt unter starken Schmerzen und sehr hohem Fieber. Ich hatte große Angst um meine Mädchen und habe gehofft, dass sie vom Dengue verschont bleiben. Auf Bali gab es zB kaum Moskitos, das hielt sich zu der Zeit sehr in Grenzen, die Regenzeit war schon vorbei. Auf Koh Samui hingegen war es mit den Moskitos ein echtes Problem und genau dort habe ich mir wohl auch das Dengue Fieber eingefangen. 

Und was der größte Glücksmoment?

Wenn ich ehrlich bin, die komplette Reise war ein Glückmoment. Ein Glücksmoment hat sich an den anderen gereiht. Ich habe faszinierende Menschen aus aller Welt kennengelernt, ich habe gelernt, mit mir allein auszukommen, ich habe eine unvergessliche Zeit mit meinen Kinder verlebt. Ich habe mich in Asien sehr verändert. Natürlich, ich bin noch der gleiche Mensch – aber ich sehe seitdem vieles klarer und anders. 

Das leckerste Essen gabs in: 

Thailand. Ganz klar. Und in ganz Asien gab es die leckersten Früchte, sie fehlen mir noch immer sehr. 

Und den schönsten Strand: 

Schwer zu sagen. Es gibt so viele schöne Strände und jeder hat seinen eigenen Charme. 

Auf Nusa Lembogan zB gibt es einen Strand, der ist so weiß und fein, das Wasser strahlend türkis, als hätte man die Sättigung im Bild hochgestellt – traumhaft schön. Ich habe aber auch den Bingin Beach geliebt, mit seinen schönen Sonnenuntergängen und den Surfern. 

Aber so richtig verliebt habe ich mich in Lipa Noi auf Koh Samui. Mein absolutes Highlight war aber Nang Yuan mit dem Korallenriff, welches Japanese Garden genannt wird. Der Name ist Programm. Man schwimmt durch eine Farbenbracht, durch Fischschwärme hindurch. Es war einfach unbeschreiblich schön. 

Was hilft gegen Heimweh?

Ich hatte nur in den ersten Tagen in Bangkok Heimweh und das, weil es einfach nicht so rund lief. In den restlichen 9,5 Wochen hatte ich nicht einmal Heimweh. Ich hatte eher Angst, dass die Zeit irgendwann um sein könnte. Ja, ich hab mir sogar ein kleines Häuschen angeschaut, welches ich ab Februar mieten könnte. Wer weiß, mal schauen. 

Ein Gefühl, das Du besonders oft auf der Reise hattest: 

Atemberaubend. Ist das echt, träume ich? Ich bin im Himmel angekommen. 

Der Gedanke, als Du zurück im Flieger nach Deutschland warst?

Viele bittere Tränen. Abgesehen davon war ich noch immer stark vom Dengue geschwächt und musste im liegen zurück fliegen. 

Gott sei Dank waren die Stewadessen von Emirates so herzlich und lieb. Sie haben sich den ganzen Flug über um mich und vor allem um die Kinder gekümmert. 

Wie fühlte es sich an, wieder die Wohnungstür aufzuschließen?

Seltsam. Ich betrat meine Wohnung, welche mir vertraut vorkam und doch so fremd. Ich fühlte mich plötzlich von all den Dingen, von all meinem Hab und Gut erschlagen. Es kam mir alles so maßlos vor, zu viel von allem. Ein Grund, warum ich in den Wochen darauf sicher 60 Prozent meines Hausstandes verschenkt und verkauft habe. 

Wie oft hast Du gehört: "Waaaas? Alleine reisen? Ohne Henry? Das würde ich mich ja nie trauen?"

Zu oft. Haha. Wirklich, viel zu oft.  Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich. Viele waren fasziniert, fanden es großartig. Aber es gab eben auch immer wieder Freunde, Bekannte, Leserinnen, die das nicht nachvollziehen konnten. Was natürlich auch völlig in Ordnung ist. Aber für mich, für uns, war es genau richtig und ich plane jetzt schon unseren nächsten Trip.janinafinal

 

 

140936e11f44457b980c812490610a53

Du magst vielleicht auch

5 comments

  1. Allein?
    Ihr Verlobter ist mit Anna nachgeflogen und hat dort auch 2 (oder gar 3 Wochen) verbracht. Warum wird das hier so unter den Teppich gekehrt? Verkauft sich die Story der Birkenstock Backpackerin im Alleingang besser?

  2. Toll
    Ich kann mich aber an die Fotos von Henry erinnern, der zumindest mit Anni nachgekommen ist. Seltsam, dass das hier nicht erwähnt wird

  3. Ein toller Bericht.
    Danke fuer den schoenen Bericht. Ich glaube, fuer mich waere so eine Alleinreise mit Kinders nichts. Da haette ich viel zu viel Angst, aber jeder ist da eben anders. Ich wollte z.B. auch nicht ganz alleine reiesen.

    Mich wuerde interessieren, wie du es mit den Kindern gemacht hast, als du krank gewesen bist.

    Alles Gute und viel Spass bei den neuen Reisevorbereitungen.