Das Schöne an einem Blog, den es schon mehrere Jahre gibt, ist, dass manche Dinge sich erst über die Jahre entwickeln. In unserer Serie „Wir lieben Elternsein“ gab es eine Gastautorin, Marlene, die darüber schrieb, dass sie gern Kinder hätte, aber keine bekommen kann. Das hier waren ihre Worte:
Mein Name ist Marlene und ich kann keine Kinder haben. Mir bedeutet es viel, dass ich diesen Satz mittlerweile so sagen kann, auch wenn es mir noch immer schwer fällt, denn lange Zeit ging das nicht. Auf den ersten Blick bin ich eine von euch: Mitte 30, Internet-affin, Bioprodukte-Käuferin und Bewohnerin einer Großstadt. Für mich war immer klar, dass ich Kinder haben werde. Für meinen Mann auch. Doch dann ist in der klassischen Reihenfolge „met a boy, fell in love, had a baby“ etwas ganz grundlegend schief gegangen. Bei uns war es ein netter, älterer, gemütlicher Arzt, der uns einen Strich durch den Lebensplan machte. Nein. Sie können nicht schwanger werden. Auf natürlichem Wege auf keinen Fall. Auf dem Weg der Reproduktionsmedizin vielleicht. Aber ich will Ihnen keine zu großen Hoffnungen machen.
Und wie das manchmal so ist: Ab und zu gibt es ein wahres Happy End!!! Lest selbst, wie uns Marlene zum Strahlen gebracht hat, als sie uns diese Zeilen schrieb. Wir wünschen Dir von Herzen alles erdenklich Gute!
Liebe Lisa,
wie die Zeit vergeht, schon fast zwei Jahre ist es her, dass ihr meinen Aufruf zur Elternschaft veröffentlicht habt, zu einer Zeit, in der ich selbst weit, weit davon entfernt war, Mutter zu sein und eure Leserinnen und Leser so tolle Kommentare zum Text geschrieben haben.
Neulich hast Du mich gefragt, wie es mir geht. Ja wie geht es mir? Ob Du es glaubst oder nicht – ich selber tue mich noch ganz schön schwer – während ich diese Zeilen an Dich schreibe, gucke ich auf eine kleine, aber mittlerweile doch unübersehbare 7er-Monats-Kugel runter und kann immer noch nicht ganz begreifen, dass das was da in meinem Bauch rumort, kein Schluckauf, sondern meine Tochter ist, die fleißig Purzelbäume schlägt. Ich bin schwanger. Im April haben wir noch eine künstliche Befruchtung gemacht und seit dem positiven Test erlebe ich – aus medizinischer Sicht – eine Bilderbuchschwangerschaft ohne Auffälligkeiten, mit absolut zeitgerechter Entwicklung und abgesehen von ein paar Kreislaufproblemen in der Sommerhitze sogar nebenwirkungsfrei.
Und dennoch – die kleine Randnotiz „aus medizinischer Sicht“ beschreibt den Zustand in meinem Kopf ganz gut. Nach so einem langen Kampf, so viel Hoffen und Bangen, so vielen Rückschlägen, Pause machen und dann doch noch mal aufraffen, ist es unglaublich schwer, meinem Körper zu vertrauen und mich voll und ganz auf ihn zu verlassen. Während der ersten drei Monate habe ich mich geweigert, Schwangerschaftsratgeber auch nur aufzuschlagen, mir Gedanken über einen Namen oder Umräumarbeiten in der Wohnung zu machen und saß fast wöchentlich bei meiner Gynäkologin, immer mit einer neuen Ausrede, warum ich ganz dringend einen außerplanmäßigen Kontrollultraschall brauche. Zum Glück habe ich eine tolle Ärztin, die irgendwann ihre Hand auf meine legte und sagte: Wissen Sie was, das mit dem Schwangersein, das üben wir jetzt einfach gemeinsam. Sie kommen, wann immer Ihnen danach ist und zwar lieber einmal mehr, als dass sie eine Woche lang nicht schlafen können. Selbst jetzt noch, in der 28. SSW, fühle ich mich nicht wirklich dazugehörig, wenn meine Mattennachbarin beim Schwangerschaftsyoga ganz locker erzählt, dass sie ja mehrere Kinder wollen und das Geschwisterchen natürlich ebenfalls als Herbstbaby geplant wird. Wirklich, so einfach kann es sein? Und dann bin ich in Gedanken auch bei den vielen Frauen, die den gleichen Weg gegangen sind und nicht dieses riesengroße Glück hatten wie wir. Viele Behandlungen hätten wir nicht mehr gemacht, da waren wir uns einig. Zu groß waren die Einschnitte in unser Leben, unsere Partnerschaft und nicht zu vergessen auch die finanzielle Belastung. Ein Leben ohne Kinder war zu einer Option von vielen geworden.
Doch mehr und mehr kommt es an. Der Weg, unser Weg war erfolgreich. Und wir sind ihn genauso gegangen, wie es gut für uns war. Am Ende ist nahezu alles anders gekommen als gedacht, aber trotzdem gut. Ich wollte immer eine junge Mama werden und werde es nicht, ich wollte immer einen Stall voll Sommerkinder haben und kriege ein Weihnachtsbaby, ich wollte in der Schwangerschaft ganz cool sein und habe viel, viel Zeit grübelnd und ängstlich auf der Couch verbracht. Aber das wird immer mehr egal, ich freue mich so sehr auf mein Kind (MEIN KIND!!!!). Und was am Wichtigsten ist und mich wirklich stolz macht: Das war keine Einzelleistung. Mein Mann und ich sind ein Paar geblieben, wir haben es zu zweit geschafft, diese echt harte Zeit zu durchleben, haben uns nicht verloren, uns neu kennengelernt und gemerkt, dass wir uns aufeinander verlassen können. Und auch meine Freundinnen haben mir zur Seite gestanden, mich an den richtigen Stellen ermutigt, getröstet, abgelenkt, neue Wege aufgezeigt und jede Entscheidung unterstützt.
Jetzt, im 7. Monat kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass da in absehbarer Zeit ein Kind aus mir heraus kommen wird und genieße diese unvergleichlichen Glücksmomente, die mir Sicherheit geben. Die Augenblicke in denen ich das Baby, – mein Baby – mehr und mehr spüre, wenn mein Mann mit stolzem Blick Monologe mit dem Bauch führt oder ich das ausgeliehene Babybay im Arbeitszimmer stehen sehe, einen Moment inne halte und denke, bald, gar nicht mehr so lange hin und dann schläft darin mein Kind.
Wie geht es mir also? Mir geht es gut. Richtig gut. Vielleicht noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber immer zuversichtlicher.
16 comments
Wie ging es weiter?
Hallo, mich würde interessieren, wie es Marlene mittlerweile geht? Ist Ihre Tochter gesund zur Welt gekommen, wie sieht es mit einem weiteren Kinderwunsch aus?
Ich fände es toll, wenn Ihr ihre Geschichte „abrundet“!
Danke!
Ja, ja, ja,
das habe ich mich auch schon gefragt!
Das wäre doch vielleicht eine super Weihnachtsgeschichte
Einleitungstext
Ich habe bisher nur die Einleitung gelesen, aber gleich zwei Rechtschreibfehler gefunden: manche Dinge statt Singe und Marlene bitte groß. Ich verstehe, dass auch Journalisten-Mamas nicht viel Zeit zum Korrekturlesen haben, aber es häuft sich bei Euch.
Vielleicht…
Vielleicht hatten die wunderbaren Journalistinnen beim Schreiben der Einleitung noch Tränen in den Augen und konnten daher nicht mehr ganz so klar sehen oder: vielleicht war der Text einfach soooooooooo wichtig für ganz viele Frauen und deshalb musste er ganz schnell raus oder: vielleicht sind Journalistinnen auch einfach nur Menschen, denen so kleine Fehler passieren dürfen!!! Auf jeden Fall finde ich die Rechtschreibfehler bei einem sooooooo wunderbaren Beitrag ganz, ganz nebensächlich!!!
Wie fühlen Sie sich über die
Wie fühlen Sie sich über die Fruchtbarkeit Totems?
Ich hatte Pech mit, schwanger zu sein und immer für 5 Jahre schwanger. Ein besonderer Freund von mir gerichtet mich und gab mir die E-Mail von HOCH PRIEST Alladdin diese E-Mail infact: whiterabbitspell@yahoo.com und Hohepriester Alladdin gab mir ein Fruchtbarkeits Totem, das in zwei Stücke war über dhl ist mir ausgeliefert wurde, als wir nahmen die Stücke auseinander einen Seite hatte Kali mit nackten Männern und Frauen um ihn herum spinnen, und die andere Seite hatte nackte Männer und Frauen, die Sex. dr alladin ctold mir, er hat es gesegnet und haben viel positive Energie in ihn. Ich habe dies am ersten Tag meiner Zeit (es war ein Zufall) und 10 Monate später gebar ich meine älteste. Dann hatte ein anderer 21 Monate später.
Ich gab das Totem an einen Freund von einem Freund, der seit über 10 Jahren nicht erfolgreich gewesen war und sie ihr erstes Baby Mädchen Anfang des nächsten Monats erwartet. <3
Nicht alle Fruchtbarkeit Totems sind so Grafik, und es kann helfen, Baby machen Absichten zu konzentrieren? Viel Glück für Sie! 🙂 Ich werde hier dr Alladins E-Mail-Drop für jedermann zu kontaktieren: whiterabbitspell@yahoo.com. wünschen Ihnen viel Glück
Ich fühle mit dir
Liebe Marlene!
Ich fühle mich um Jahre zurückversetzt.
Auch ich habe mich nach 10 Jahren Kinderwunsch so gefühlt. Auch ich hatte- Gott sei Dank-einen einfühlsamen Gynäkologen,der meine Ängste immer Ernst genommen hat.
Als unsere Tochter geboren wurde ,habe ich drei Monate so wenig wie möglich geschlafen,weil ich so Angst hatte, dass uns unser Wunder wieder genommen wird.
Dank unseres tollen Kinderarztes haben wir auch das Problemchen überwunden und ich habe gelernt zuversichtlich zu sein und das Glück voll anzunehmen.
Vor einiger Zeit ist unsere Tochter nun schon 5 geworden.Aus gesundheitlichen Gründen bleibt sie Einzelkind, aber wir sind aus tiefstem Herzen dankbar,dass wir sie haben und noch besser: dass wir gelernt haben,dass Wunder wahr werden und wir es längst in vollen Zügen gelernt haben zu genießen. 🙂
Alles erdenklich Gute!
<3 schön
mehr ist dem nicht hinzuzufügen. Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie von Herzen nur das Beste für eure gemeinsame Zukunft zu dritt. Bleibt gesund und munter und erfreut euch jeden Tag aufs Neue an dem, was ihr habt… Du weißt es besser als viele andere, es ist nicht selbstverständlich!
Es grüßt ganz lieb, Ellen
Wie schoen.
Was fuer eine Freude. Herzlichen Glueckwunsch und alles Gute fuer die restlichen Wochen. Wir haben ein Sommerkind und ein Dezemberbaby – beides ganz wunderbar. Und im Dezember kann man sich erstmal gemuetlich zuhause einkuscheln. Man sollte sich nur nicht zu viel fuers Weihnachtsessen vornehmen. Das war bei uns im letzten Jahr etwas verbrannt..
❤️❤️
Ich weine! Obwohl ich die Autorin nicht persönlich kenne freue ich mich unendlich für sie. Ich habe mir immer Kinder gewünscht und sie auch bekommen habe obwohl meine Tochter ein kleines medizinisches Wunder ist da zu der Zeit der Empfängnis ich den Hormonspiegel einer Frau weit jenseits der Wechseljahre hatte und bei meinem Sohn zwei Fehlgeburten vorangegangen sind und ein pco diagnostiziert worden war, wobei man sich ja bekanntlich auch häufig schwer tut ein Kind zu bekommen. Ich falle da wohl aus der Statistik . Will einfach damit sagen es ist ein großes Glück, dass sie da sind und ich nicht weiß, wie es mir gegangen wäre , wenn meine Diagnosen zur Kinderlosigkeit geführt hätten! Ich möchte es mir auch gar nicht vorstellen !Deshalb ganz herzlichen Glückwunsch und viel Freude wenn der Wurm dann da ist!!!
Das ist wunderbar. Mir laufen
Das ist wunderbar. Mir laufen die Tränen über das Gesicht, obwohl wir uns nicht kennen. Alles erdenklich Gute!
Mitfreude
Hallo Marlene, ich habe bei deinem Beitrag sehr an meine eigene Geschichte denken müssen. Nachdem ich trotz reichlichem Üben jahrelang nicht schwanger geworden bin, haben auch wir IVF versucht. Doch auch nach 9 Versuchen passierte nix. Der Arzt konnte uns bis heute keine Erklärung dafür geben. Es hat halt einfach nicht funktioniert…
Inzwischen bin ich zweifache Mutter – per Adoption und es fühlt sich an, als ob das von Anfang an unser Weg gewesen ist. Unsere Bestimmung! Im Sommer 2013 bekamen wir unseren Sohn, im Frühjahr diesen Jahres unsere Tochter. Und ich bin glücklich, wirklich glücklich!
Hallo Anne, du hast die
Hallo Anne, du hast die gleiche Geschichte wie ich. Hast du Interesse an einem Austausch? Haben im Fb auch eine geschlossene Ado.gruppe.
Dann schreib mich mal an im Fb. Katja Zimmermann, Fichtenberg, Brandenburg
Gastbeitrag?
Liebe Anne, liebe Katja, hättet Ihr nicht auch mal Lust auf einen Gastbeitrag? Das Thema Adoption ist bei uns im Blog noch reichlich unterrepräsentiert. Fänd ich ganz ganz toll.
Liebe Grüße,
Lisa
Adoption
Liebe Anne, auch wir sind Eltern einer Adoptivtochter, seit über 7 Jahren, und immer noch jeden Tag baff über unser Glück. Ich denke auch, war uns so bestimmt und ist einfach unser Familienweg. LIebe Grüße
Wie schön!
Liebe marlene, ich war bei deinem bericht zu tränen gerührt… verständlich, dass du deinem Körper nicht so ganz getraut hast. Umso toller, dass du es jetzt genießen kannst. freu mich von Herzen für euch! Liebe grüße
Ein wundervoller Beitrag, der
Ein wundervoller Beitrag, der Mut macht und einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Für dich , deinen Mann und dem kleinen Mädchen nur das Beste und eine wunderschöne Zeit 🙂