Ich wusste nichts davon. Ich wusste nur, dass zwei Stunden später meine Freundin vor mir stand und mich einfach mal drückte, weil ich mich eben etwas traurig angehört hatte, am Telefon. Sie hatte sogar einen Sekt für mich gekauft.
Da ihr auf der Autobahn zu mir aber ein Stein in die Windschutzscheibe geflogen war und sie deswegen noch zur Tankstelle musste, um die Stelle zu kleben, sie dort aber feststellte, dass sie ihr Portmonnaie nicht mithatte und dem Tankwart also meine Sektflasche geben musste, als Bezahlung, damit er den Steinschlag kurz fixiert (ja, solche Geschichten passieren eigentlich nur im Roman), stand sie einfach so da. Mit ihren beiden Kindern.
Dass auch noch unsere Hauptstraße gesperrt gewesen war, hatte verhindert, dass sie schon eine Stunde früher bei mir war. Was ich sagen möchte: Momente, in denen sich jemand um einen kümmert, sind so rar geworden, dass man solche seltenen Momente festhalten möchte. Mit Schleifchen drum.
Momente, in denen es um einen selbst geht und nicht um die Kinder und nicht um den Haushalt, die Arbeit, den Mann oder die Schwiegermutter. Sondern um Dich.
Das vermisse ich manchmal, seit ich Mutter bin, dieses Einfach-mal-schwach-sein, sich-einfach-mal-fallen-lassen-können (und weiß sie, wie im Falle meiner Freundin dann gerührt zu schätzen).
Besonders wenn ich krank bin. Und eigentlich gern Zwieback ans Bett hätte. Und stattdessen froh bin, wenn sich wenigstens jemand um die Kinder kümmert. Kennt Ihr das Gefühl auch?
Zeichnung: Mein 6-jähriger Sohn <3
5 comments
Oh ja
Witzig, genau diese Gedanken hatte ich vor drei Tagen als ich morgens mit Kopf- und Magenschmerzen nach dem Frühstück nochmal im Bett lag und mich darüber freuen konnte noch zehn Minuten alleine zu liegen. Da habe ich mir auch jemanden gewünscht, der mich mal wieder etwas umsorgt und bemuttert. V.a. da es bei uns durch Umzug von der Stadt aufs Land gerade alles noch ein wenig chaotisch und ungewohnt ist. Nach dem Gedanken kam übrigens gleich wieder das schlechte Gewissen, dass ich mich doch freuen sollte einige Minuten für mich zu haben….
Aber dann kam meine fünfjährige Tochter und hat mir ihr Lieblingskissen gebracht und mich gefragt, ob ich einen kalten Waschlappen möchte. Da ging es mir seltsamerweise schon wieder ein wenig besser 😉
Viele Grüße
Steffi
jap!
So ist es. Genau so. Denke das oft, wenn ich krank bin. Leider wird mein Mann dann auch immer ganz schnell krank und dann muss ich mich ganz schnell um alles kümmern 🙂
http://mamaleoni.blogspot.de/
Ich kann das total
Ich kann das total nachvollziehen und kenne das nur zu gut. Dieses Gefühl hört leider auf oder es lässt ein bisschen nach und fühlt sich anders an. Als Mama muss man immer die Starke, die Wache, die Mutige, die sein, die jederzeit für alle (also Kinder und Mann) da ist und die Momente, in denen es umgekehrt ist, sind wirklich sehr rar. Aber wenn es dann doch einen, wenn auch nur ein winzig kleiner, Moment gibt, wo man selbst bemuttert wird, freut man sich dafür umso mehr.
Ganz liebe Grüße
Nina
http://ninaitwanina.blogspot.co.at/
hm…
meine motte (8) und mein partner sind zum glück, wenns mir wirklich nicht gut geht, ganz prima im bemuddeln und versorgen <3
(inkl. zwieback und co ans bett)
klappt aber nur, wenn die beiden komplett fit sind, bei wehwehchen (männer 😉 ), siehts da doch etwas anders aus.
Oh ja…
… sehr. Liege im Moment schwanger und mit dicker Erkaeltung im Bett…