Gerade schrieb mir die liebe Fragerin, dass sie gar nicht bei Facebook ist. Darum hier noch einmal und für alle konserviert, die Frage samt Antworten!
„Meine Tochter ist heute 5 geworden. Ihre Geburtstagsparty war höllenanstrengend und das veranlasst mich in meiner Verzweiflung nun wohl dazu, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Meine Tochter hat einen nahezu chronischen Dauermotzton drauf. Sie ist gefühlt ständig am nörgeln. Zu heiß, zu kalt, zu laut, zu leise, langweilig, erst will sie dieses, dann hätte sie aber viel lieber was anderes gewollt. Die Liste ließe sich endlos fortführen. Sie hat auch gute Phasen, ohne Frage. Aber heute in der Gesellschaft ihrer Geburtstagsgäste fiel es eben wieder auf: nur ein Kind ist ständig am Meckern und Mosern. Sie ist generell der Typ „Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“, wobei die „Dramen“ durchaus überwiegen. Ich erwarte ja nichtmal Dankbarkeit. Aber bei vielem was man macht/sagt, zeigt sie dass sie offensichtlich unzufrieden damit ist. Kennt ihr das auch? Wie geht man damit um? Oder ist das Typsache und lässt sich nicht ändern? Mich hat dieser Geburtstag unendlich gestresst und geschlaucht. Und ich hab mir geschworen nächstes Jahr kein Fest mehr für sie auszurichten (allerdings hatte ich das letztes Jahr auch schon gesagt) Trotzdem irgendwie traurig. Was meint ihr???"
Lillik: Ist das nicht auch nur ein Akt um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich schau mir so ein Gemotze ( ich hab 4 Kids ) eine Zeitlang an. Und nach ein oder zwei Verwarnungen lass ich sie mal nicht mitmachen – sie können sich irgendwo ausmotzen. Während die andern weiter Spass haben. Sie sind aber herzlich eingeladen wieder mitzumachen sobald sie wieder "lieb" sind. Hilft bei uns fast immer. Ich empfinde das wir Mütter zu oft viel zu viel einstecken und nicht einfach mal sagen: " Hey weist du was so macht es mir auch kein Spass mehr " Wir dürfen auch grenzen haben.
Melanie: hier hilft, vorab möglichst alles zu erklären. also vor der party z.b. besprechen: so und so viele gäste dürfen kommen, es gibt den und den kuchen, die und die spiele. ist zwar ein schmaler grad (falls sich doch mal was ändert), so können sich die kids aber vorher schon damit auseinander setzen, was auf sie zukommt. und natürlich ist es die EIGENE party, wieviel konntet ihr da z.b. vorab gemeinsam planen, also wie viel konnte sie mitentscheiden? das hilft immer ein bisschen, wenn man sagen kann: wir haben doch gemeinsam besprochen…du hast dir doch vorher gewünscht…
Diana: Kenne ich nur zu gut. Liegt am alter. Das schlimmste finde ich die selbstverständlichkeit und das undankbar sein.
Heike: Mein Mitleid ist Dir sicher! Habe auch so einen Motzkoffer hier. Am liebsten würde ich ihn manchmal mit Geld um den Hals an die Strasse stellen! Es nervt, dass man ihm nix recht machen kann! Selbst wenn es genau so ist, wie er es sich gewünscht oder selbst gemacht hat! Der große Bruder ist mittlerweile auch genervt davon!! Und Kinder sind da ja einiges toleranter, als wir!
Angelika: So n "Exemplar" hab ich auch… Sie ist 3 1/2 und ich dachte schon fast, dass nur sie so ist woanders ist sie super lieb und Zuhause (bzw meist nur bei mir) zickt die gewaltig rum. Gekuschelt wird nur noch mit Papa und eine neue Oma wollte sie letztens auch (weil Oma ausnahmsweise wohl mal "Nein" gesagt hat)… versprecht mir, dass es nur ne Phase ist…
Anne-Kristin: Motzkoffer – tolles Wort. Wird prompt in meinen Wortschatz übernommen! Ich habe nen 4 1/2 jährigen Jungen, der ständig im heul-, flenn-, schrei- oder moserton kommandiert, bestellt, schimpft usw. Ich bin der Meinung, dass er ganz sehr Grenzen sucht, um sich bei mir sicher und wohl in seiner Haut zu fühlen. Da ich mit 3 Kids (3+4+7) alleine bin, hat er als sehr feinfühliges und liebesbedürftiges Sandwichkind es echt schwer und macht so auf sich aufmerksam. Wenn ich mir Zeit nehme und ihm richtig zuhöre, damit er weiss "Mama hört mich" und ich ihm dann ganz deutlich die Grenzen abstecke, geht es besser. Aber es ist nicht immer leicht, die Ruhe dafür aufzubringen und richtig für einander da zu sein.
An: Zum Thema Geburtstage noch generell, da spitzt sich ja oft alles zu, wie auch an Weihnachten. Eltern wollen ihren Kindern einen schönen Tag schenken, und die Erwartungshaltung ist groß und überträgt sich auf die Kinder. Ich glaube, es kann helfen, sich davon erstmal zu lösen. Also nicht "kein Geburtstag mehr", sondern vielleicht nur noch welche ohne großen Eventcharakter. Wo einfach ein paar Kinder kommen zum Spielen. Und mit etwas Kuchen und Würstchen. Das war's. Meistens sind das die schönsten Geburtstage. Generell habe ich letztens einen guten Artikel gelesen zum Thema "Ich bin nicht die Eventmanagerin meiner Kinder"… geh ihn mal kurz suchen. Edit: Hier, war sogar in der Huffington Post.
An: Bei uns war der 5. noch gut und der 6. schwierig. Vielleicht hast Du noch weitere Menschen, mit denen Du über Deine Tochter sprechen kannst, Erzieher, denen Du vertraust, vielleicht? Gerade, wenn Du das Gefühl bekommen solltest, dass ihre Lebensfreude beeinträchtigt ist, kann das helfen, neue Wege zu finden. Es ist nicht so einfach, zu erkennen, was noch "normal" ist und was nicht. Irgendwas will sie auf jeden Fall wahrscheinlich schon mitteilen. Drücke alle Daumen dafür, dass Ihr etwas rausfindet.
Nele: hier das Gleiche…wir machen es nun wirklich manchmal so, dass wir sie dann ignorieren (natürlich nur,wenn es klar motzen und kein körperliches Leiden ist)…sie tobt sich dann manchmal wirklich aus, brüllt, keift sonstwas…wir verziehen usn dann und meist zieht sie sich dann zurück, dampft runter und wir haben tatsächlich das Gefühl es geht ihr dann besser. Sie ist 4,5….wir würden natürlich niemals 1…2…3 Jährige so behandeln, aber eine bald 5 Jährige weiß so langsam durchaus wo die Grenze ist. Kopf hoch….ihr seid nicht allein.
Kerstin: hier wohnt des öfteren auch eine 3 jährige Motztochter. ich bitte sie dann schon früh morgens wenn es los geht damit aufzuhören, mit der begründung dass uns beiden dann alles viel mehr Spaß macht. da kann sie dann nicht anders und ist oft sofort wie ausgewechselt, guter stimmung und kuschlig. ich hoffe ich kann ihr das nun längerfristig abgewöhnen, diese motze grund haltung, und ja ich habe phasenweise auch scho damit "gedroht" dann eben nichts schönes zu unternehmen. das wirkt eigentlich immer.
Gi: Wir haben Frau Tochter letztes Jahr zum Geburtstag eine (so finden wir) richtig tolle Schnitzeljagd organisiert. Auf dem Weg durch die Ortschaft haben sich dann abwechselnd immer mindestens 2 der Damen in den Haaren gehabt, weil sie irgendwas "unfaaaaiiiir" fanden. Am Ende bedankte meine Tochter sich dann mit den Worten: "Mama, ist ja echt lieb, dass du dir soviel Mühe gemacht hast, aber ich fands langweilig." Ich war abends auch fix und alle und hab mir geschworen, dass der KiGeb im nächsten Jahr ausfällt! (Halt ich leider aber auch nicht durch)
Laura: DANKE!!!!! Ich dachte nur mir geht es so mit meinem dauer motzenden 5 jährigen
Daniela: Empfehle dir Bücher von Jesper Juul u/o Renz-Polster..!
Anne-Kristin: ja, jesper juul ist sehr gut!
Michele: Hört sich nach meinem Sohnemann an ( 5 1/2 ) er macht das schon seit er ca 4 ist
Andrea: Ist sie denn anders wenn sie wo eingeladen ist? Meistens sind sie ja nur zuhause so. Bei anderen Benehmen sie sich vorbildlich. Habe selber zwei von der Sorte. J
Kristin: Zu sehr würde ich das auch nicht dramatisieren, aber ihr immer wieder zu verstehen geben, dass eben nichts selbstverständlich ist! Sieht dein Partner das genauso und oder ist er eher der Verwöhn-Papa? Oft trifft auch einfach Erziehung auf Charakter… es gibt einfach Kinder, die hohe Ansprüche haben und genau deswegen ein Gefühl dafür brauchen, was für Arbeit, Zeit und Geld hinter vielem steckt!
Elke: Meiner hat auch auf nichts Lust und er ist mittlerweile 7. Hab manchmal schon überlegt zum Therapeuten zu gehen. Jetzt haben wir aber eine Diagnose mit diversen Unverträglichkeiten bekommen. Gluten, Milch, Mandeln, Knoblauch…. Das heißt er hat sich nie wirklich wohl und fit gefühlt. Werde jetzt mal abwarten….
Jessica: Einfach mal nichts machen…liegt am alter ..und wird sich geben sobald du ihr zeigt das es halt nicht selbstverständlich ist.
Sara: das ist mit 5 ganz normal, und geht vorbei. dankbarkeit verlangen ist komplett sinnlos.