Jedes Kind kann schlafen lernen – meins leider auch!

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Oh, Lisa, gestern war ein harter Tag fürs Mutterherz. Ja, Du wirst das jetzt zurecht absurd finden, aber man denkt eben vorher nicht über diese Situation nach…und plötzlich ist sie dann ganz unerwartet da und haut einen echt ein bisschen um.

Maxime ist ja letzte Woche zwei Jahre alt geworden und irgendwie habe ich das mit dem Einschlafding immer auf die sanfte Art genommen. Sprich als er sechs Monate alt war, habe ich ihm nachts die Milch abgewöhnt. Das war sehr leicht, weil er sich auch gar nicht beschwert hat. Da hatte ich einfach Glück. An unser Einschlafritual habe ich mich dagegen nie herangetraut. Und dass obwohl ich von allen Seiten immer dieses „Jedes Kind kann schlafen lernen“-Konzept zugeflüstert bekommen habe. Sprich: Man lässt das Kind im Dunkeln weinen, bis es eingeschlafen ist und darf aber zwischendurch wieder reinkommen. So oder so ähnlich geht das. Ehrlich: Ich weiß es nicht mal genau, weil ich mich nie damit beschäftigt habe. 

Stattdessen bringe ich Maxime jeden Abend relativ spät zwischen 20 Uhr und 20.30 Uhr ins Bett und wir halten so etwa eine Viertel Stunde Händchen bis er eingeschlafen ist. Er liegt dann in seinem Bett und ich auf einer Matte neben ihm und lasse so den Tag ausklingen. Da dass bei ihm immer nur so kurz dauert, hat mich das auch nie gestört. Im Gegenteil. Es war unser gemeinsamer Moment der stillen Eintracht. 

Ja, und gestern kam dann der Abend. Wir liegen da also im Halbdunkeln rum und Maxime sagt plötzlich „Buch“. Also nehme sein Lieblingsbuch und tue in sein Bett, worauf er anfängt zu blättern. Gut, Lisa, zugegeben, da war ich genervt und dachte mir: „Ja, wenn er jetzt hier lesen muss, dann gehe ich jetzt raus“. Und komischerweise folgte auch kein Protest als ich „Gute Nacht“ sagte und zur Tür hinaus ging. 

Ich habe mir also unten in der Küche leicht verwirrt meine Pizza warm gemacht, die ich auf dem Wochenmarkt gekauft hatte, um dann nochmal nachzusehen. War er okay? Irgendwie komisch, dass so gar kein Protest kam. Nun ja: Ich kam wieder rein und was war: Maxime schlief mit dem Buch noch in der Hand. Heute Abend übrigens dasselbe Spiel. Verlangte nach dem Buch und ich ging raus. 

Pah! Das ist hart. Er hat mich einfach abgeschafft. „Mama, danke, ich komme hier klar.“ Ooookay!!! 

Und so sitze ich jetzt doch etwas untätig und geknickt in der Küche herum. Hmmm. Jedes Kind kann schlafen lernen. Auch autodidaktisch. Meins auch. Leider. 

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9 comments

  1. Einschlafritual
    Bei uns hat seit dem 3. Monat das Einschlafritual seinen festen Platz. Leider darf ich nur noch manchmal singen und dann auch immer andere Lieder. Aber: Es gibt eine feste Bettzeit ( 19:30 ) und nach dem letzten Streicheln und Kuss ist auch Schicht im Schacht und Elternzeit. Das weiss unsere Kleine sehr genau und meist geht das auch prima. Heulen im Sinne von Verzweiflung lassen wuerde ich sie nie, aber ein motzendes Heulen im Sinne von „Krieg verlaengern“ halte ich schonmal aus, nicht ohne durch die geschlossene Tuere nochmal zu rufen “ Schlaf schoen, suesse, ich habe Dich lieb! “ – Aber die Ansage ist bei uns schon deutlich. Von Schlafprogrammen halte ich allerdings auch nichts, besonders nicht bei Saeuglingen.

  2. JKKSL-Bashing allerorten
    Es gibt ja im Moment kaum einen Mama-Blog, der ohne JKKSL-Bashing auskommt.
    Im Rückblick betrachtet – meine Kinder sind 17,16 und 11 Jahre alt – lag die Lösung für ein Problem mit den Kindern (Einschlafen, Stillen, Essen, Windel, Kita usw.) einfach in der Beantwortung der Frage durch uns Eltern. Was möchte ich/möchten wir? Ich war nie so duldsam, jede Nacht ein oder mehrere Kinder im Bett zu haben, oder abends um 10 Uhr noch beim Kind Händchen zu halten.
    Es gab ein liebevolles Abendritual und dann gegenüber den Kindern die klare Ansage, dass die Kinderzeit jetzt vorbei ist und es Schlafenszeit ist.
    Das Buch JKKSL kann dabei helfen und hat daher im Reigen der Elternratgeber sicher seinen Platz.

  3. und nochwas…..
    zu : Jedes Kind kann schlafen lernen……
    kann ich nur sagen, dass ich die ersten Seiten des Buches bei einer Freundin angelesen habe und sofort sowas von angewiedert war, dass ich mich tagelang nicht beruhigen konnte über so viel geballten Müll. Leider bin ich der Typ der von sowas Magenschleimhautentzündungen kriegt. Meint ihr ich könnte die Autoren verklagen?

  4. Ich kanns voll verstehen!
    Bei der Grossen hatten wir lange ein Ritual, was immer funktioniert hat, bis sie diese abschaffte und nur noch bei uns einschlief, so ca mit einem Jahr. Wir akzeptierten das so und unser Familienbett war geboren. Der kleine schläft von Anfang an da zeigt aber jetzt Tendenzen auszuwandern, was mich sehr traurig stimmt. Die grosse zog mit 4 ihr eigenes Bett vor, was uns nicht davon abhält ab und zu doch noch alle in einem Bett zu schlafen. Nachdem KInd Nr 2 Gestern abend auf dem Sofa eingeschlafen ist und es ins Bett getragen wurde, haben Kind Nr 1 und ich in unserem Bett gekuschelt und sind eng umschlungen eingeschlafen. Herrlich!
    Ich mache es so, wie die Kinder es brauchen und nicht wie irgendein Buch oder der Mensch der dahintersteht es vorschreibt. Die Anfeindungen muss man sich dann wohl gefallen lassen. Meine Kinder profitieren jedenfalls davon für ihre Zukunft!

  5. Locker bleiben
    Habe dieses „jedes Kind kann schlafen lernen“ auch noch nie verstanden. Warum dieser Stress? Es sollen sich doch alle einfach mal locker machen. Unser Sohn ist jetzt 5 und wir sind bisher immer nach dem Lesen noch bei ihm gesessen bis er eingeschlafen ist oder haben uns sogar zu ihm gelegt. Das war auch ein schönes Ritual, hat 5 Minuten gedauert und er ist eingeschlafen. Es hat keinen von uns gestört oder genervt. Also hat das gut für alle funktioniert. Irgendwann Nachts oder früh morgens kommt er dann auch zu uns ins Elternbett gekrabbelt und schläft da weiter. Selten bleibt er aber auch mal die ganze Zeit bei sich drüben.
    Seit ein paar Wochen schläft er nun von ganz alleine ein – auf eigenen Wunsch. Lesen, Kuss und rausgehen. Er blättert dann noch in einem Buch und schläft nach ein paar Minuten ein. Einfach so. Ohne Druck, ohne Tränen, ohne Ärger. Also: Locker bleiben. Klappt schon alles von alleine. 😉

  6. Abendritual und andere Ideen
    Mein Sohn schläft oft vor 21:30 Uhr gar nicht ein. Obwohl ich versuche jeden Abend das gleiche Ritual durch zu führen und mein Mann auch. Nach der Kita spielen, kuscheln, Sandmann, Abendbrot, Zähne putzen, Umziehen, Nucki und Schlaftuch und ab ins Bett. Dann möchte er seine Milch, ja die krieg ich von ihm einfach nicht los, dann „La le Lou“ oder das „Sandmannlied“ singen und das bis zu 45 Min. meist möchte er dann noch eine Milch, bis zu 5mal rauskommen ist täglich und manchmal gibts auch Tränen. Komischer Weise klappts wenn Papa einmal reingeht, dann schläft er prompt, Mama soll immer mit ins Bett. Nur Mama hat oft nur den Abend um auch etwas Zeit mit Papa zu verbringen und oft nicht viel.Also bekam Junior ein CD-Player mit Klassischer Einschlafmusik, ein Nachtlicht und er nimmt zusätzlich einen Kuschelhund mit Schlafmütze mit ins Bett. Und wenn dann doch gar nichts funktioniert, nehm ich ihn mit zu mir und trag ihn dann 2Stunden später und fest schlafend in sein Bett.
    Ganz oft brauch er einfach Mama zum einschlafen.

    1. Grausam für alle Beteiligten
      Das klingt nach Vollstress für die Eltern, Reizüberflutung für das Kind und wäre nun ein typischer Fall für die liebevolle und konsequente Anwendung von JKKSL.
      Stell Dir einfach mal die Frage, was Du und Dein Mann gerne für einen Abend haben möchtet. Und dann handle danach….

      1. Naja…
        …kommt drauf an, wie alt das Kind ist. Meiner hat(te) auch so Phasen… da muss man individuell schauen, was für Eltern und Kind das beste ist und das sieht für jede Familie anders aus…

  7. Einschlafen lernen?
    Ich habe meine Tochter nie weinen lassen, selbst heute nicht. Ich sehe da keinen Sin drin, außer ein Kind soll nicht schlafen.
    Wir hatten von je her unser Ritual. Umziehen, Zähne putzen, Geschichte erzählen, unser Gebet sprechen und ein bisschen schmusen…
    Mir ist klar, sowas geht nicht in 5 min.
    Natürlich kommt auch von Fall zu Fall mal was dazwischen, aber sonst klappt es super…und falls sie mal wieder in der Türe steht, geh ich einfach nochmal mit, schmuse ein bisschen mehr und das wars…