Als gute Mutter ist es meine verdammte Plicht mir den A**** abzufrieren!

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Na, Land-Mama, guten Morgen, 

schön warm vorm Laptop, was? Mit einem Kaffee frisch aus der Maschine? Herrlich, ne? Ja, so geht es mir auch gerade, aber meine Zeit läuft morgens rückwärts. Bis ich wieder raus in die Kälte muss. Maxime von der Kita abholen. Und dann? Ja, richtig! Erstmal schön auf den Spielplatz. In unserer kleinen Stadt-Berlin-Mitte-Kita gibt es nämlich keinen Spielplatz vor der Tür oder einen Garten. Wie in vielen Kitas hier in Prenzlauer Berg und Mitte. Sprich: Ich bin die Spielplatz- und Rausgeh-Zuständige, Förmchen-Einsamnlerin, Bagger-Beschützerin, Rotzabwischerin, Jacke-Zumacherin und Hohe-Rutschen-Gehilfin meines Sohnes. Tag für Tag. 

Nein, das ist nicht wirklich schlimm. Wir Mütter nehmen ja alles mit einem dankbaren Lächeln. Wäre es nicht, wenn ich nicht von Geburt an so eine Frostbeule wäre. Frieren beginnt bei mir schon so ab 10 Grad. Und dann noch der kalte Wind. Hach, wie ich es hasse. Als ich noch kinderlos war, habe ich einfach systematisch das Rausgehen vermieden. Nur aus Pflichtgefühl, Liebe oder Zwang ging ich damals vor die Tür. Also sprich zur Uni, zu Freunden, zur Arbeit. 

Aber nachmittags auf einem eiskalten zugefrorenen Spielplatz abhängen, während sich die Sonne langsam legt: Nicht meine Disziplin. Aber ich MUSS. Es gibt ja tatsächlich viel, was Dir als Mutter so gesellschaftlich verziehen wird. Okay, Du kochst nicht selbst, sondern lässt Bofrost ran. Kein Problem! Du ziehst Deinen Kindern jeden Tag dasselbe an? Naja, Du bist halt entspannt. Aber sein Kind in der Bude einsperren und NICHT rausgehen? Am besten noch mit laufendem Fernseher. Ooooh, Du böse Asi-Mutter! 

Eine Kinderärztin hat das sogar mal auf die Spitze getrieben. Maxime war zwei Monate alt und ich meinte bei Minus 10 Grad im Winter. „Ja, also, aber er muss doch mal raus an die frische Luft?“ Sie schüttelte nur den Kopf: „Frau Rosales, das mit der frischen Luft in Deutschland! Das war vielleicht zur Nachkriegszeit so. Als wenn wir alle in Kellern hausen würden! Nein, lassen sie ihr Kind bei schlechtem Wetter zuhause.“ 

Ja, danke auch. Aber das sind in Berlin einfach mal sechs Monate im Jahr! Das heißt, ich stehe jeden Nachmittag weiterhin steif wie ein Stock im Sand und schaue Maxime zu wie er zum 20. Mal die Rutsche hoch will, es natürlich mit seinen zwei Jahren noch nicht schafft und Mama dann mit hoch muss…

Neben mir stehen dann meistens noch ein Dutzend anderer leidgeplagter Mütter, mit denen ich nur über Blicke blind kommunzieren kann. Ein Augenaufschlag reicht und es ist alles zwischen uns gesagt. 

Nämlich: Du verdammt gute Mutter Du. Und jetzt nimm‘ Dein Kind und geh‘ bitte nach Hause ins Warme und spiel‘ hier nicht die Heldin, damit ich kein schlechtes Gewissen haben muss und auch gehen kann…

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4 comments

  1. Ooooh ja!
    Den Allerwertesten abfrieren trifft es gut! Auch ich war am Wochenende im Park unterwegs und es war höllisch kalt! Aber da freut man sich umso mehr auf den heißen Kakao, der zu Hause wartet =) Fürs nächste mal ziehe ich mich aber wärmer an, so wie die Kids, die haben es gut mit ihren warmen Sachen 😉 Gibt übrigens einen neuen Gutschein, falls wer noch eine Winterjacke sucht (http://www.flipit.com/de/baby-markt-de)!!
    Auf einen nicht allzu langen Winter! ;))

  2. Warum?
    Vorweg: Ich finde es toll, wie ihr die Freuden (aber auch die Tücken) am Mama-sein abwägt und uns alle daran teilhaben lasst und bestimmt einigen Mama´s wirklich aus der Seele spricht.

    Allerdings finde ich es wirklich etwas übertrieben „sich den A… abfrieren“ als verdammte Mutterpflicht einzuspannen!
    Natürlich ist es wichtig, raus zu gehen, die Kid´s frische Luft schnuppern zu lassen und sich draußen auszutoben, bis nix mehr geht -bis dahin stehe ich voll hinter dir- ABER: wenn es mega kalt ist (und Mama wirklich lieber ins warme muss…), dann kann man den ganzen Spaß doch nach drinnen verlegen und Höhlen und Bettdeckenburgen bauen und sich einfach auf diese Art austoben und den Spielplatz auf den nächsten Tag verschieben. Irgendwie ist das dann doch authentischer, als diese Ich-bin-selbst-bei-diesem-Wetter-draußen-Nummer. Und die Kids? Die können Spaß haben, ob drinnen oder draußen und niemand verletzt seine „verdammte Mutterpflicht“, weil man sich einen Tag lieber in der Wohnung einigelt, als sich draußen „den A… abzufrieren“!!!

  3. Ich gehe…
    …ja mit meiner Tochter (18 Monate) liebend gern auf den Spielplatz…eigentlich. Bin nun aber auch zum zweiten Mal schwanger und empfinde mit wachsendem Bauch auch ein wachsendes Bedürfnis zuhause zu bleiben. Einfache Dinge wie an den Sandkasten setzen (bzw das wieder-Aufstehen 😉 ), beim Klettern helfen, auf die Schaukel setzen, etc fallen mehr und mehr schwerer. Also genieß noch die „frei-bewegliche“ Zeit mit ihm 😉 Liebe Grüße