Früher waren die Wehen kürzer. Aber das Glück nicht kleiner… Lisa über das Glück über ihre Erstgeborene

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Huhu Caro, ich weiß, Du bist grad internetlos unterwegs, sonst würdest heute sicherlich Du hier etwas schreiben, denn ICH muss mich ja erstmal von der gestrigen Kindergeburtstagsparty erholen 😉 Eigentlich jedenfalls. Ich bin noch etwas schlapp und mein Magen hat die vielen Süßigkeiten irgendwie auch nicht vertragen, so dass ich hier jetzt etwas wehleidig am Schreibtisch sitze und eigentlich lieber schlafen würde.

Aber weil ich mit meinem Wehenposting bei Facebook sagenhafte Resonanz erhalten habe und ich just jetzt gerade bei Spiegel Online einen Artikel zum Thema gefunden habe, muss ich doch kurz reinhauen, in meine Tasten (ist ja auch viel schöner, als die Steuererklärung, die hier nach mir ruft, wuhää). In dem Artikel heißt es nämlich, dass die Eröffnungsphase heute viel länger dauert als noch in den 60er Jahren! Die erste Phase der Wehen dauert heute erheblich länger. Bei Erstgebärenden sind das immerhin 2,6 Stunden zusätzlicher „Arbeit“. Ganz erklären könnne die Wissenschaftler den Unterschied nicht, es spielen wohl aber auch das Alter und das Gewicht eine Rolle, und beides ist im Durchschnitt höher geworden. Ein anderer Grund könnte auch der häufige Einsatz einer PDA sein, die die Geburt eher verlängert.

Nun, nachdem ich all die Leser-Kommentare zur Länge der eigenen Geburten gelesen habe – wow! – glaube ich auch, dass das wohl wirklich stimmt. Was habe ich da gelesen? 50 Stunden? 30 Stunden? Ein Wahnsinn. Meinen ganzen Respekt habt Ihr für diese Leistung. Die Frage ist ja auch, ab wann man zählt…

Ich dachte morgens um 8 Uhr zum ersten Mal: Irgendwas ist hier grad anders. Konnte es aber noch nicht richtig beschreiben. Um elf wollte mein Vater mit mir irgendwo hinfahren und ich blieb in weiser Voraussicht mal lieber zu Hause, weil irgendetwas rhythmisch war. Ich rief dann auch schon mal meinen Mann auf der Arbeit an, dass sich womöglich im Laufe des Tages noch etwas tut… Um 14 Uhr platzte die Fruchtblase. Zu Hause! Ich informierte Hebamme und Mann. Um 17 Uhr fuhren wir ins Geburtshaus, weil die Wehen heftig wurden. Und gegen 21 Uhr hätte unser kleines Wunder eigentlich in die Geburtswanne rutschen sollen. Alles war perfekt, Muttermund vollständig geöffnet, heftige Presswehen, aber es kam kein Kind. Geburtsstillstand. Um 23 Uhr kam der Krankenwagen und brachte mich in die Klinik. Die Kleine war nicht zu packen, also musste ein Kaiserschnitt her, der uns um 0.20 Uhr zu stolzen Eltern machte…

Sieben Jahre ist das jetzt her. Sieben Jahre, einen Tag und die feste Überzeugung später, dass uns nichts Besseres hätte passieren können als dieses Kind zu diesem Zeitpunkt, in dieser Nacht. Wir sind so glücklich und dankbar. Immer noch und immer mehr.

 

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4 comments

  1. Tränen verdrückt, danke für
    Tränen verdrückt, danke für den rührenden Post. Schön, wenn die Erinnerungen danach nochmal präsent werden!

  2. Früher
    Das war eine wilde Nacht mit Angst und Glück und so schön, peripher dabei gewesen zu sein. Opa zu werden, ist keine Alltäglichkeit.

  3. Schön!
    Da kommen mir beim Lesen die Tränen! Ich finde es gibt einfach kein schöneres Gefühl auf der ganzen Welt, als das, was man als Mutter direkt nach der Geburt empfindet… Diese Emotionswelle aus Liebe, Erleichterung, Stolz und Glück!!