Liebe Lisa,
bevor Du mir jetzt vorschwärmen kannst wie herrlich gesund und frisch, die Landluft heute Morgen ist und warum du den Kiddies deine Rostnatur verdankst, muss ich dich bitten mal einen Blick auf das Spielinventar meines einjährigen Sohnes zu werfen. Ich bin gestern zwischen Kita und Uni kurz nach Hause gekommen, habe meine Sachen umgepackt und plötzlich stutzte ich als ich Max neues Papp-Spielhaus sah.
Ich, die immer so stolz bin, mein Sohn ein Großstadtleben zu bieten, habe ihm im Laden nebenan ein Landhaus gekauft! Mit spitzem Dach, vielen Fenstern zum Aufklappen im Tiroler Charme und einer Eingangstür vor der sich das (Kuscheltier)-Viehzeug tummelt und das Bobbycar nicht in der Nebenstraße, sondern direkt vor der Tür parkt.
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Ja, sind wir denn auf dem Land hier?
Vielleicht sollte ich noch etwas Ziegenmilch im Bio-Markt kaufen, um die Sache authentischer zu machen! Oder im Laufstall nebenan ein wärmendes Lagerfeuer anzünden.
Andererseits: Was ist schon Stadtleben in Kinderspielzeug? Soll ich Max etwa Plüschratten und einen Parkautomaten aus Plastik kaufen. „Hey Max, heute spielen wir Tickets kontrollieren in der U-Bahn. Hippi, Schimmelchen, Herr Maus – alle Plüschtiere mal bitte den Fahrschein vorzeigen!“
Nee, oder?
Okay, die Playmobil-Müllabfuhr ist sehr umtriebig bei uns – aber die gibt es ja wohl auch auf dem Land!
Aber warum kommt es, wenn es um Kinderspielzeug geht, immer zur einer Re-Traditionalisierung zur Landromantik?
Und dabei hat die Großstadt doch auch viel schickes an Lebensqualität zu bieten!
Und deshalb, nicht mit uns, Lisa! Nach dem Motto „Love the place you live“ habe ich hiermit drei Pferde und zwei Schweine in Plüsch zu vergeben. Stattdessen greif‘ ich jetzt mal zur Großstadt-Gegenoffensive!
Was hältst Du zum Beispiel von dieser coolen Wolltaube als Spielzeug fürs Stadtkind? Hat doch auch was!
