Liebe Lisa,
wie ist das eigentlich mit der Versorgungssituation auf dem Land? Einmal im Monat Großeinkauf beim Hit-Megamarkt und dann alles in diese geilen Riesen-Tiefkühltruhen packen, die man im Keller hat und wo theoretisch auch eine Leiche reinpasst?
Ich frage deshalb, weil ich gestern Abend feststellen musste, dass unsere Familie (also zumindest die Eltern) einen echtes Versorgungsproblem haben!
Es war nämlich so: Gestern Abend hatte mein geliebter Pausti einen kleinen Erfolg im Job zu feiern (Projekt abgeschlossen, die neue Fifa-Video-Edition ist draußen, keine Ahnung was!). Und so ging er nach der Arbeit beim Spätkauf vorbei, um noch was zum Anstoßen zu besorgen. Spätis, du erinnerst dich, Lisa, das sind diese tollen Berliner Kiosk-Läden, die bis vier Uhr morgens auf haben wie es in einer Weltstadt so üblich ist. Der einzige Nachteil am Späti ist jedoch, dass es dort immer zwar gekühlten Champagner der besten Marke gibt, jedoch zu Essen nur Tiefkühlpizza.
Als Pausti und ich abends also irgendwann selig auf der Couch saßen und schon die halbe Flasche intus hatten, fragte er mich: „Mann, Caro, irgendwie habe ich Hunger. Du hast nicht zufällig eingekauft?“ Ich, die natürlich sofort den vorwurfsvollen Unterton bemerkte, nörgelte zurück: „Äh, nein! Weißt du eigentlich, was ich heute alles gemacht habe.“
Lange Rede, kurzer Sinn. Eine Viertel Stunde später saßen wir immernoch auf der Couch und knabberten Maximes Dinkelbabykekse. Ich fand‘ noch einen Hafertrinkbrei mit Banane im seiner Vorratsschublade, der ganz lecker schmeckte.
Ich wäre wahrscheinlich nie auf das Thema gekommen, wenn mir eine Freundin und frischgebackene Mama nicht in diesem Moment eine SMS geschrieben hätte mit der Frage: „Konntest du in den ersten fünf, sechs Wochen eigentlich in Ruhe essen?“
Als ich über die Antwort nachdachte, fiel es mir auf: Was ESSE ich eigentlich den ganzen Tag?
Also ich trinke viel Kaffee, noch mehr Cola Light, aber so richtig essen…
Okay, hier mein Geständnis: Eigentlich esse ich den ganzen Tag, was mein 11-Monate-alter Sohn so übrig lässt. Morgens Bananen-Gries, Mittags löffele ich noch sein Bolognese-Gläschen zuende, nachmittags essen wir zusammen Apfelschnittchen, mal einen Zwieback und abends kratze ich noch seinen Haferbrei aus dem Topf.
Ich meine: Ich esse ECHT gerne. Und es ist auch nicht so, dass ich von dieser Baby-Diät abnehme. Im Gegenteil: Ich hab‘ sogar noch drei Kilo drauf, die ich vor der Schwangerschaft nicht drauf hatte. Und das liegt sicherlich daran, dass ich Maximes Vorkoster und Reste-Esser bin.
Dass ich damit übrigens nicht die Einzige bin, stelle ich bei meinen zahlreichen Spielplatzbesuchen fest. Da knabbert eine Mami Hipp-Reiswaffeln mit Apfelgeschmack, die andere hat den Nuckel von der Saftflasche ihres Mäuschens abgeschraubt und gönnt sich einen Schluck Kakao…
Wie sieht’s denn bei euch aus, Lisa. Schmecken euch abends auf der Couch auch die Kinderkekse notgedrungen am besten?
4 comments
ich habe das auch immer die
ich habe das auch immer die rester der kinder gegessen :-))aber nach einer zeig wog ich immer mehr ,,bis ich dann mir sagt ich bin doch keine mülltone ,,lieber werfe ich die essen reste weg als die auf meine hüfte zu bekommen ,,naya seitdem ist mein figur wieder normal:)))
Super Analyse!
Du solltest bloggen! Ich würde es lesen!
Frage:
Wegschmeißen oder aufessen? Was ist schlimmer?
Das Gläschen verschmähtes Bio-Rind mit Pastinaken und Buttermöhrchen mit dem Sesamstrassen-Löffel in den Trennmüll kratzen? Oder sich den Restbrei reinhauen, obwohl das Sabzi Korma, scharf, ohne Sahne ( ich lebe in der Stadt) aus der Aluschale gerade mal seit 15 Minuten verdrückt ist und die zwei Schul-Duplos vom Großen danach auch noch dran glauben mussten?
Muss Mutter Essen aufessen, nur, weil Oma Nachkriegskind ist? Sollte Mutter nicht einfach dem Nicht-Genug-Kriegen den Krieg erklären, damit unsere Kinder nicht irgendwann einen zu viel kriegen? Sind 80 Gramm tägliche Buttermöhrchen im Müll nicht billiger als 380 Gramm abgesaugtes Fett mit 45? Guten Appetit! Ich gehe jetzt zum Späti Kitkat-Chunky kaufen.
Kenne ich…
Liebe Caro, also das kenne ich auch. Einkaufen mit einem eher lebendigen Kind ist sowohl in der ersten Monaten als auch später wirklich anstrengend. Und irgendwie gibt es immer genug andere Sachen, die man lieber den lieben langen Tag macht als das. Also lässt man es und hofft, dass der Papa irgendwas mitbringt… Und sich ums Kind kümmert, während man was kocht. Oder noch besser: er kocht. Und ich muss gestehen, dass ich um einiges öfter als früher TK-Pizza und ähnliche ungesunde, aber schnell gemachte Sachen esse. Mal schauen, wann es bei uns wieder vermehrt wirklich selbst gekochtes Abendessen gibt. Ansonsten ist aber auch das deutsche Abendbrot nicht verkehrt – wobei man dafür auch einkaufen muss. Sagte ich schon, dass das ja auch ganz gut die Papas machen können? 😉