Ihr Lieben,
heute schreibe ich mit etwas schwerem Herzen. Wahrscheinlich mache ich mir schon wieder zu viele Gedanken – tun wir das nicht alle, wenns um die Kinder geht?
Also… Wir sind ja vor ein paar Wochen umgezogen, was zur Folge hatte, dass meine fast vierjährige Tochter auch die Kita wechseln musste. Sie ist gerne in ihre alte Kita gegangen, hatte dort eine Mädels-Clique, in der sie wohl auch ein wenig der Boss war. Meine Tochter ist ein fröhliches, lustiges Mädchen, das gerne malt, Puppen spielt, bastelt und eigentlich auch schnell Anschluss findet. Mit unserem neuen Nachbars-Mädchen zum Beispiel war sie zwei Tage nach unserem Einzug schon ein Herz und eine Seele.
Die neue Kita ist vergleichbar mit der alten. Relativ groß, staatlich, großer Garten. Außerdem sind recht viele Mädchen in ihrem Alter in der Gruppe, so dass ich total zuversichtlich war, dass sie bald eine neue Clique findet. Aber bisher ist der Funken nicht so recht übergesprungen. Es ist nicht so, dass sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, zur Kita zu gehen. Es gibt keine Szenen, kein Geschrei, kein Gemotze. Eher eine Art Resignation. Sie fragt mich fast jeden Morgen: „Ist heute wieder Kita?“ Und wenn ich sage: „Ja“, sann seufzt sie fast enttäuscht. Wenn ich sie abhole und frage, mit wem sie gespielt hat, sagt sie „Mit keinem“. Was mir natürlich das Herz bricht. Vor ein paar Tagen habe ich also die Erzieherin gefragt, ob meine Tochter wirklich immer alleine spielt. Sie meinte, das sei nicht so, sie wirke auch nicht traurig während des Tages. Man dürfe natürlich nicht vergessen, dass sie erst ein paar Wochen da sei- dafür hätte sie aber schon gut Anschluss gefunden. Das beruhigt mich natürlich.
Ich finde, die Kita bietet den Kindern tolle neue Anreize und ich merke, dass meine Tochter dort viel Neues mitbekommt. Mir fällt zum Beispiel auf, dass sie ganz viele neue Lieder kennt, die sie beim Spielen vor sich hinsingt. Außerdem geht die Gruppe oft in den Wald, sie weiß ganz viel Neues über Tiere, Pflanzen und Bäume. Ich finde das klasse.
Und trotzdem ist meine Tochter nicht begeistert. Ich frage mich: liegt es an dem kurzen Zeitraum oder eben doch an der Gruppe? Ich leide da so mit ihr, dass ich gar nicht daran denken darf, wie das später mal sein soll, wenn sie unglücklich verliebt ist oder sie auf der Schule ihren Platz in der Gruppe nicht findet.
Habt Ihr schon mal Ähnliches erlebt?
PS: Das Foto zeigt die Schmuckdose meiner Großen mit all ihren Schätzen 🙂 Schon toll, was für Kinder alles wertvoll ist
16 comments
Kita-Wechsel
Hallo Katharina,
als ich deinen Beitrag gelesen habe, der ja nun schon über 4 Jahre zurückliegt, konnte ich alles so gut nachvollziehen, weil wir gerade in einer ähnlichen Situation sind: Umzug im Sommer, und unseren Kindern (5 und 3) viel die Eingewöhnung sehr schwer. Und auch jetzt noch (nach 3 Monaten) haben sie keinen wirklichen Anschluss gefunden. Das war in der alten Kita nie ein Problem. Die Erzieherinnen sind nett, aber wir Eltern haben uns von Anfang an nicht so richtig wohlgefühlt. Ich würde es als „negative Aura“ bezeichnen.
Nun haben wir beschlossen, sie in einer anderen, kleineren Kita anzumelden, wo immerhin auch Kinder aus der Nachbarschaft sind. Wir werden es unseren Kindern heute Abend sagen. Und ich hoffe sehr, dass sie diese Nachricht positiv auffassen. Die Kleine wird vermutlich irritiert und etwas überfordert sein. Aber ich denke, dem Großen wird ein Stein vom Herzen fallen.
Wir hatten zunächst gedacht, dass wir bis Weihnachten abwarten wollten. Aber dann haben sich eben diese zwei freien Plätze in der anderen Kita aufgetan, sodass wir nun handeln wollten. Ob das die richtige Entscheidung war?
Habt ihr es damals „einfach ausgestanden“? Wie hat es sich weiterentwickelt?
Uns geht es ähnlich mit der Schule
Oh, das kenne ich so gut! Nach unserem Umzug war es beim Wechsel in den neuen Kindergarten so (in der alten Stadt hätte auch ein Wechsel von der Tagesmutter in den Kindergarten angestanden). Da habe ich fast panisch jeden Tag die Erzieherinnen gefragt, mit wem er gespielt hat… Mein Sohn damals: „Ich spiele immer allein.“ Zum Glück war er nach einiger Zeit gut integriert. Jetzt haben wir dasselbe mit der Schule. Er ist einer der wenigen, der nicht mit einem oder mehreren Freunden in die Klasse gekommen ist. Aus der Nachbarschaft gehen fast alle zu zwei oder zu dritt. Er geht allein. Versuche, ihn für den Schulweg irgendwo „anzuschließen“ sind gescheitert. Er möchte allein gehen und zockelt auch fröhlich los, aber wenn ich ihn auf dem Weg allein sehe, bricht es mir fast das Herz. Frage ich ihn, mit wem er gespielt hat, sagt er „mit niemandem“. Hole ich ihn aus der Betreuten Grundschule ab, toben (gefühlt…) alle in Gruppen herum, nur er sitzt am Basteltisch und bastelt oder malt vor sich hin. Ich habe beschlossen, es fürs erste nicht mehr zu kommentieren und ihn auch nicht mit Fragen zu nerven. Mein Mantra: „Er geht einigermaßen fröhlich hin, er kommt einigermaßen fröhlich wieder, alles andere wird sich finden.“ Und trotzdem weiß ich nur zu gut, wie Du Dich fühlst… Alles Gute!
Umzug
Umzüge sind für Kinder immer schwer, ich musste in der Grundschule umziehen und hab auch nur schwer Anschluss gefunden. So wie es aber im Bericht geschildert wird, würde ich mir keine Sorgen machen.
Beim Ankommen helfen
Liebe Katharina, meinem Sohn fiel es am Anfang auch nicht leicht. Um ihm zu helfen, haben wir Kinder aus dem Kindergarten zum
Spielen zu uns nach Hause eingeladen. So konnte er sie einzeln in der Sicherheit seines vertrauten Kinderzimmers kennenlernen ohne gleich mit allem Neuen auf einmal klarkommen zu müssen. Bei Muffins und Apfelsaft war das Eis schnell gebrochen und am nächsten Tag hatte er einen vertrauten Spielkameraden mehr. Meiner Erfahrung nach reagieren auch die anderen Mütter sehr positiv, wenn man erzählt wie es ist, und fragt, ob man sich mal auf dem Spielplatz treffen könne,damit die Kinder sich kennenlernen können. Ich drück die Daumen, dass es bald besser wird!
Hallo Sandra, das ist ja auch
Hallo Sandra, das ist ja auch eine nette Idee. Und meistens helfen die anderen Eltern ja auch gerne, weil ihr Kind ja haeufig schon eine aehnliche Situation erlebt hat.
Es fühlt sich total mies an
Liebe Katharina,
mein Zwerg will grad auch nich hin. Bei uns liegt der Kita-Wechsel (vorher Krippe) 2,5 Monate zurück und seit knapp 3 Wochen will er nicht mehr so gern hin.
Ich tippe auch Entwicklungsschub und das verstärkte Bedürfnis nach Sicherheit in so einer Umbruchphase…
Und wenn ich ihn abhole, ist er quietschvergnügt und erzählt, dass es schön war in der Kita.
Wenn Deine Lütte auch beim Anholen traurig ist, fühlt sich das sicher noch schlimmer an.
Ich fühle mit Dir.
Und ich hoffe, dass Deine Tochter ganz schnell da ankommt.
Liebe Grüße
Anna
Mein Sohn ist zwar erst
Mein Sohn ist zwar erst eineinhalb und besucht noch keine/n Spielgruppe/ Kindergarten, aber dennoch kann ich dich nur zu gut verstehen und fühle regelrecht mit dir. Ich male mir oft gedanklich aus, wie es sein wird, wenn er innerhalb eines sozialen Netzes versuchen wird, Freundschaften zu knüpfen und ob ihm das gelingen wird. Ich glaube aber, dass dies Gefühle sind, die jede Mutter fühlt und leider eine Tatsache, die man nicht beeinflussen kann. Wir können als Eltern wohl nur hoffen.
Ganz liebe Grüße
Nina
http://ninaitwanina.blogspot.co.at/
Kopf hoch!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den Kindern vieeeel Zeit für Veränderungen geben muss. Bald wird der Tag kommen, an dem die Maus dir begeistert von ihrem Tag erzählt.
Ich glaube ja, wenn man selbst ein gutes Gefühl bei der Kita und den Erziehern hat, lassen sich auch die Kinder gut darauf ein. Was ich nicht gut finde, ist, wenn die Eltern nicht überzeugt sind vom Konzept und den Leuten und die Kinder trotzdem (meist ja dann unter Protest, Tränen und Geklammere) abgeben- frei nach dem Motto „na, da muss es halt durch“. Hab ich schon oft erlebt- da wird dann vor dem Kind und mit anderen Eltern total abgelästert, aber das Kind, das soll stark sein und auch noch Spaß dabei haben. Dann lieber nicht.
Danke!
An alle fürs Mutmachen und Mitfühlen! Als ich meine Tochter eben abholte und fragte: „Wie war Dein Tag“, kam immerhin ein „Gut“ zurück.
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Ging uns genauso!
Liebe Katharina,
Dein Text hat bei mir alte Gefühle hervorgerufen und ich kann dich so gut verstehen! Wir sind vor einem Jahr von München aufs Land gezogen und meine damals fast 3 jährige Tochter hatte plötzlich mit ziemlich vielen Veränderungen auf einmal zu kämpfen. Die größte war der Kita-Wechsel und daran hatten wir fast 5 Monate zu knabbern. Ihre alte Krippe war ihr zweites Zuhause, dort kam sie mit 7 Monaten hin und hat sich immer wohl gefühlt. Als wir umziehen war klar, dass sie nun in einen Kindergarten gehen würde und sie war zunächst sooo stolz. Doch dann kam das böse Erwachen, denn der war am Anfang nicht annähernd so nett und toll wie die Krippe. Wir hatten eine ganz schlimme Eingewöhnung, die der damaligen Gruppenleiterin zu verschulden war, erst als die weg war änderte sich langsam etwas. Doch es vergingen weitere 2 1/2 Monate bis Emma sich halbwegs wohl im Kindergarten fühlte, in die Gruppe integrier war und erste Freundschaften schloss. Sie antwortete sich ganz lange auf die Frage, mit wem sie gespielt hatte mit „mit keinem“ und mir brach es auch das Herz. Weil sich meine Tochter eine ist, die sonst ganz schnell mit anderen Kindern warm wird und normalerweise total fröhlich und aufgeschlossen ist. Irgendwann ist sie aber angekommen und jetzt geht sie total gerne hin. Ihre neue Gruppenleiterin sagte damals auch zu uns, dass es oft 4-5 Monate dauert, bis neue Kinder die unterm Jahr dazu kommen, integriert sind. Ich drücke euch ganz ganz fest die Daumen, dass es schneller geht! Und kann euch auf jeden Fall empfehlen, viel mit den Erziehern zu reden und sie um Hilfe bitten. Alles alles Gute!!
Gruppenwechsel
Hallo Katharina,
unser Zwerg hat vor kurzem den Raum in der Krippe gewechselt (normaler Prozess, weil die Raeume nach Alter sortiert sind). Obwohl er schon Kinder in der Gruppe kennt und auch die Maedels, die da arbeiten, ist ihm der Wechsel sehr schwer gefallen, und es hat bestimmt so um die fuenf bis sechs Wochen gedauert, ehe wir das Gefuehl hatten, dass er auch angekommen ist. Abends war er oft voellig durch den Wind und sehr emotional, aber ich denke, dass das einfach die Umstellung war.
Er sagt prinzipiell auch, dass er mit keinem gespielt hat und den ganzen Tag nichts gemacht hat. Aber wenn man selbst den Job oder so wechselt, merkt man ja auch, wie lange es dauert, bis man sich an die Umstellung gewoehnt hat, ein paar nette Kontakte hat, sich eingearbeitet hat. Man kann damit vielleicht besser umgehen.
Ich denke, so lange du/ihr das Gefuehl habt, dass die Krippe die richtige ist, die Kinder und das Personal einen guten Eindruck machen, dann sollte man der ganzen Sache einfach Zeit geben, vor allem, wenn ihr auch gerade umgezogen seid. Da ist ja dann nicht nur die Kita neu, sondern auch noch das Zuhause, der Kita-Weg, die Laeden, einfach alles.
Ich gehoere auch zu den Eltern, die sich bei solchen Sachen endlos Gedanken machen, und gerne auch jetzt schon mal an Probleme denkt, die in zwei Jahren auftreten koennten.
Wenn es sich anbietet, koenntet ihr an den Wochenenden euch ja vielleicht auch mit ein paar von ihren alten Freundinnen treffen.
Alles Gute!
Ich kann Dir nicht viel raten
Ich kann Dir nicht viel raten, da ich das so nicht kenne. Aber beim Lesen tat mir das Mamaherz mit weh und ich wünsche euch einfach, dass sie sich ganz schnell eingewöhnt und sich wohl fühlt! Liebe Grüße an Dich!
kenn ich auch
Mein Sohn 3j3mon hat vor kurzem auch die kita gewechselt. In der alten war er zwar nicht der älteste(fast der kleinste) kinder bis 4j waren dort aber auch der boss. In der neuen musste er sich reinfinden u mußte sich von älteren Kinder was sagen lassen.sind bis 5j.fragte mich auch jeden morgen muss ich wieder zur kita? Aufgrund von verschiedenen Dingen haben wir wieder zur alten kita gewechselt und die Wochen die er dort raus war an ihm und den Kindern nicht gemerkt.er ist jetzt so glücklich und es War das beste was ich machen konnte
🙂
Mein Sohn ist mit fast 3 vor 2 Monaten in den Kindergarten gekommen, vorher war er bei einer Tagesmutter und er war der älteste und nun ist er in einer Gruppe wo er der kleinste ist und der Jüngste. Er hat jeden Morgen diskutiert und geweint und meint er möchte nicht in den neuen Kindergarten sondern lieber in den alten. die ersten Wochen waren sehr hart gerade für mich als Mutter deshalb verstehe ich deine Gedanken, aber so etwas legt sich.die Kleinen sind viel anpassungsfähiger als wir denken und manchmal habe ich auch das Gefühl, dass er mit seinen Spielchen morgens vor dem Kindergarten gerne bewusst auf die Tränendrüse drückt. Wenn er erstmal da ist, ist all der Ärger vergessen und er spielt wunderbar mit anderen Kindern. Die ersten Tage war etwas ruhig und mit sich selbst beschäftigt und so langsam Stück für Stück soll es richtig gut klappen. Die Erziehervermitteln mir auf jeden Fall das Gefühl das alles in Ordnung ist und er sich wohlfühlt. Mir gegenüber erzählt er immer noch dass der Kindergarten doof ist und ich zähle immer die Vorteile auf und erzähle wie schön er mittlerweile singen kann und wie toll die Bastel Stunden sind… alles in allem denke ich macht man sich als Mutter einfach viel zu viele Gedanken und man sollte sich auch mal selber in so eine Lage versetzen zum Beispiel wenn man einen neuen Arbeitgeber hat… man braucht ein bisschen zeit Zum warm werden…
Mach dir also nicht zu viele Gedanken, es wird schon werden! 🙂
Ich stehe vor einem ähnlichen
Ich stehe vor einem ähnlichen Problem. Mein Sohn kam mit 3 Jahren in die Kita, das ist nun etwas über 3 Monate her und am Anfang konnte er es kaum erwarten da endlich spielen zu gehen. Es gibt Phasen, da geht er ohne Probleme jeden Tag da hin und ich werde regelrecht rausgeschubbst, aber überwiegend schluchzt er morgens immer, dass er nicht möchte. Wenn ich ihn dann allerdings abhole, könnte ich nicht spät genug kommen. Die Erzieherinnen meinen auch, dass er sich sehr schnell morgens beruhigt und der Tag dann total normal verläuft, er spielt und mit ihnen kuschelt und er sich sichtlich wohl fühlt. Er ist nur nicht glücklich darüber, dass wir uns morgens trennen und hat wohl einfach eine Masche daraus gemacht, dass die Verabschiedung jeden Morgen so weinerlich ist, was ja für alle Beteiligten, Kind, Mama, Erzieherin und auch die anderen Kinder, mehr als belastend ist. Und ich bin echt ratlos und kann nur hoffen, dass es sich gibt. Denn er ist im Grunde gerne da…
Du sagst, es sind ein paar Wochen, ihr seid umgezogen. Sie muss sich sicher erst noch an alles gewöhnen, es ist viel auf einmal, was sie da verarbeiten muss und sie scheint es wie eine große zu akzeptieren. Das wird schon!
oh 🙁
das ist wirklich immer traurig und ich hab festgestellt, dass kinder und erzieher/eltern, die situationen oft völlig unterschiedlich einschätzen. – vorallem das „alleine“ spielen
kita war aber zum glück kein problem, dafür schule jetzt umso mehr und man steht oft nur hilflos neben den zwergen und kann eigentlich nicht viel machen.